«Jeder Krieg endet in Frieden»
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Schoigu zu Journalisten:«Jeder Krieg endet in Frieden»

Umfrage in Moskau zeigt
Russen glauben nicht mehr an Frieden in der Ukraine

Für wie wahrscheinlich hält die russische Bevölkerung eine Versöhnung mit der Ukraine? Eine Umfrage in Moskau zeigt: Die meisten glauben nicht an einen möglichen Frieden.
Publiziert: 23.03.2023 um 15:15 Uhr
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Seit über einem Jahr herrscht Krieg in Europa. Doch wann wird es Frieden zwischen Russland und der Ukraine geben?
Foto: IMAGO/SNA
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Jenny WagnerRedaktorin News

«Jeder Krieg endet in Frieden», antwortete der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu (67) auf die Frage, wie das alles in der Ukraine enden wird. «Und wann passiert das?», fragt der Journalist. Schoigu blickt nervös um sich und lässt den Journalisten stehen – er hat keine Antwort. Doch was denkt die russische Bevölkerung über eine Versöhnung?

Radio Liberty hat Menschen in Moskau befragt, für wie wahrscheinlich sie einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland halten. «Eine Versöhnung ist nicht mehr möglich, wir sind schon zu weit gegangen», sagt eine Frau. Ähnlich pessimistisch sehen es die anderen Befragten. In den Antworten spiegelt sich eine Mischung aus russischer Propaganda und Kriegsmüdigkeit.

«Wie soll ein Waffenstillstand möglich sein, wenn sie uns hassen?», fragt eine ältere Frau. «Es würde in ein paar Jahren wieder eskalieren», sagt sie. Und: «Wir wünschen niemandem den Tod!»

Russische Propaganda hat Spuren hinterlassen

Doch nicht alle Russen denken so. «Wenn wir sie alle...», beginnt ein Russe einen Satz und ringt nach dem richtigen Wort. Ob er «besiegen» oder «töten» meint, wird nicht klar. Ohne den Satz zu vollenden, fährt er fort: «Dann wird alles friedlich und gut. Einen anderen Ausweg gibt es nicht.» Ein etwas älterer Mann ist ähnlicher Meinung. «Ein Waffenstillstand ist unmöglich, der Westen wird das nicht erlauben», sagt er. «Die Ukrainer sind die Marionetten der USA. Sie sind an einem langen Krieg interessiert.» Putins Propaganda trägt Früchte.

«Sie glauben, dass wir die Bösen sind und Unrecht haben», antwortet eine ältere Frau. «Wenn es eine andere Macht und eine andere Propaganda in der Ukraine gibt, dann wird sich alles ändern», schlussfolgert sie.

«Unser Land hat der Ukraine zu viel Leid zugefügt»

Ein anderer Teil der Bevölkerung ist des Konflikts überdrüssig. «Ein Waffenstillstand wäre sehr gut», sagt ein junger Mann, der alt genug scheint, um von einer zweiten Mobilisierungswelle betroffen zu sein. «Man ist im Moment in ständiger Alarmbereitschaft», fährt er fort.

«Ich denke, eine Versöhnung ist nicht möglich, denn es werden Zivilisten getötet», sagt eine junge Frau. Eine etwas ältere Frau stimmt ihr zu. «Sie mögen uns nicht, und sie verstehen uns nicht – das wird uns irgendwann noch einholen.

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Eine Versöhnung zwischen den Nachbarländern scheint in den Augen der russischen Bevölkerung noch weit entfernt. «Das wird ein langer und schwieriger Prozess», sagt ein junger Mann. «Unser Land hat der Ukraine zu viel Leid zugefügt. Das ukrainische Volk wird uns das in nächster Zeit nicht verzeihen.»

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