Der Chef des ukrainischen Geheimdienstes, Kyrylo Budanov (36), gibt sich in einem Interview ungewöhnlich offen. So verrät er offenbar, wo ukrainische Spione im Kreml eingeschleust wurden – und dass er über Wladimir Putins (69) Gesundheitszustand Bescheid wisse.
Wladimir Putin leidet demnach an einer «schweren» Krankheit und könnte nur noch wenige Jahre zu leben haben, behauptete der Spionagechef der Ukraine. Er äussert sich dazu im Interview mit «USA Today».
Geheimdienstchef teilt sensible Informationen
Unter Berufung auf «Geheiminformationen» von ukrainischen Spionen, die sich angeblich im Kreml befinden, behauptet er, Putin habe «kein langes Leben mehr vor sich».
Budanow gibt in dem Interview an, wie nah ukrainische Spione dem russischen Präsidenten angeblich seien. Sie sitzen demnach in der russischen Präsidialverwaltung, im Parlament und in mehreren Abteilungen des Moskauer Geheimdienstes.
Budanow sagt, der ukrainische Geheimdienst gehe davon aus, dass Putin innerhalb von zwei Jahren an diesen «Krankheiten» sterben werde. Er machte keine Angaben dazu, um welche Krankheiten es sich handeln soll. Auch weist er keine Belege vor, die diese Aussagen stützen. Die Behauptung lässt sich nicht unabhängig prüfen.
Russlands Aussenminister dementiert Putin-Krankheit
Es ist jedoch das erste Mal, dass sich ein ukrainischer Offizieller so deutlich dazu äussert. Im vergangenen Monat sah sich der russische Aussenminister Sergej Lawrow (72) gezwungen, zu dementieren, dass Wladimir Putin ernsthaft krank sei. Dies, nachdem mehrfach berichtet wurde, dass er wegen Blutkrebs behandelt werde.
Auf eine Frage des französischen Fernsehsenders TF1 antwortete Lawrow damals: «Ich glaube nicht, dass vernünftige Menschen in dieser Person Anzeichen einer Krankheit oder eines Leidens sehen können.»
Bei der Aussage des ukrainischen Geheimdienstchefs kann es sich um schlichte Propaganda handeln. Russland und die Ukraine befinden sich in einem Informationskrieg, beide Parteien wollen den anderen schlecht darstellen.
Es ist jedoch höchst ungewöhnlich, dass ein Geheimdienstchef so offen über Spionageoperationen spricht. Besonders ist unklar, warum Budanow so spezifische Informationen darüber preisgab, wo sich ukrainische Spione im Kreml befinden. (euc)