Ukrainischer Aussenminister Kuleba zeigt sich kämpferisch im deutschen TV
«Wenn wir keine Waffen kriegen, kämpfen wir mit Schaufeln»

In einer deutschen Sendung diskutierten Politiker über Waffenlieferungen und den EU-Beitrittsantrag der Ukraine. Auch der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba war zugeschaltet und sorgte mit seinem Appell an Deutschland für Aufsehen.
Publiziert: 20.06.2022 um 18:58 Uhr
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Im ARD-Sonntags-Talk «Anne Will» diskutierten Politiker über die aktuelle Lage in der Ukraine und die Waffenlieferungen von Deutschland.
Foto: Screenshot ARD

Im ARD Sonntags-Talk «Anne Will» diskutierten die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) und weitere deutsche Politiker die aktuelle Lage in der Ukraine.

Unter dem Titel «Wozu sind Deutschland und Europa bereit?» debattierten sie über die EU-Beitrittsverhandlungen der Ukraine und die deutschen Waffenlieferungen, wie «Focus» berichtet. Auch der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba (41) wurde zugeschaltet – und überraschte mit seiner unermüdlichen Kampfmoral.

«Wenn wir keine Waffen erhalten, in Ordnung, dann werden wir mit Schaufeln kämpfen, aber wir werden uns verteidigen. Denn dieser Krieg ist ein Krieg um unsere Existenz», so Kuleba.

«Historischer» Fehler, wenn Ukraine nicht in EU aufgenommen wird

Dem Aussenminister zufolge könnte Deutschland mehr machen. Wie die Zeitung weiter schreibt, stünde Deutschland derzeit auf Platz acht der Lieferländer. «Je früher wir also Waffen erhalten, je früher sie gesendet werden, desto grösser ist die Hilfe für uns. Wenn Waffen später geschickt werden, werden wir nach wie vor ‹Danke› sagen, aber dann wird viel verspielt sein, viele Menschen werden gestorben sein», sagt der Ukrainer.

Auch bezüglich einer potenziellen Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union zeigte sich Kuleba eher vorwurfsvoll: «Es wäre ein historischer Fehler, wenn die EU-Staaten nicht zustimmen.»

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zeigte sich optimistisch, was den EU-Antrag der Ukraine anbelangt. «Die Ukraine hat es sich verdient», so die Kommissionspräsidentin. Obwohl man «noch mehr Reformen» sehen müsse, sei in der Ukraine schon vieles «vorbildlich» – und einige Länder der Union könnten sich vom Land eine Scheibe abschneiden. (dzc)

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