Drohne greift russischen Militärflugplatz an
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Explosionen in Saratow:Drohne greift russischen Militärflugplatz an

Ukraine entwickelt Kamikaze-Geschoss mit 1000 Kilometern Reichweite
Diese neue ukrainische Drohne könnte einen Wendepunkt im Krieg markieren

Ukrainische Drohnen haben Militärbasen angegriffen, die Hunderte von Kilometern innerhalb Russlands liegen. Die Attacken signalisieren eine neue Bereitschaft Kiews, den Kampf auf Stützpunkte im Herzen Russlands zu verlagern – und den Einsatz im Krieg zu erhöhen.
Publiziert: 06.12.2022 um 02:34 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2022 um 21:30 Uhr
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Eine neu entwickelte Kampfdrohe der Ukraine soll eine Reichweite von 1000 Kilometern aufweisen. Dies würde weite Teile Russlands zu möglichen Angriffszielen der Ukraine machen.
Foto: Twitter @tendar / Image Ibcao

Die Ukraine hat am Montag Angriffe Hunderte Kilometer tief in russisches Territorium hinein geflogen. Noch nie seit Kriegsbeginn im Februar sind ukrainische Geschosse so weit nach Russland eingedrungen. Es gab Tote und Verletzte, russische Langstreckenbomber wurden beschädigt.

Die Ukraine griff zwei Militärflugplätze in den Gebieten Rjasan und Saratow an. Am Dienstagmorgen folgte der dritte Angriff in Kursk. Infolge der Explosion ist ein Öltanker in Brand geraten. Die Attacken erfolgten, «um russische Langstreckenflugzeuge ausser Gefecht zu setzen», so das Moskauer Verteidigungsministerium, das glaubt, die Angriffe seien mit «reaktiven Drohnen aus sowjetischer Produktion» geflogen worden.

Doch die Drohnen scheinen aus ukrainischer Eigenproduktion zu stammen. Der staatliche Kiewer Rüstungskonzern Ukroboronprom hat noch am Vortag dieser Angriffe die Entwicklung und letzte Testphase einer Angriffsdrohne mit einem 75-Kilogramm-Sprengkopf und einer Reichweite von bis zu 1000 Kilometern bestätigt. Drohnen mit solcher Reichweite könnten einen Wendepunkt im Kriegsgeschehen markieren.

Moskau in Schussweite

Mit einer Flugdistanz von 1000 Kilometern würden diese neuartigen taktischen, unbemannten Kamikaze-Waffen alle russischen Stellungen von der finnischen Grenze bis nach Dagestan in Reichweite rücken. Theoretisch werden damit auch Städte wie Moskau und sogar St. Petersburg am Finnischen Meerbusen zu Angriffszielen.

Das Zentrum von Moskau liegt rund 450 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die angegriffene Luftwaffenbasis in Rjasan liegt etwa 160 Kilometer südöstlich der russischen Hauptstadt und rund500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Luftlinie vom Militärstützpunkt Engels in Saratow bis zur ukrainischen Grenze beträgt ebenfalls etwa 500 Kilometer. Berichten zufolge soll die Drohne dort vom Abschussort bis zum Einschlag eine Distanz von knapp 720 Kilometern zurückgelegt haben.

Neue Bereitschaft Kiews

Auf so weite Distanzen haben die Ukrainer seit Kriegsbeginn noch keine Angriffe geflogen. Die Attacken signalisierten demnach eine neue Taktik und auch Bereitschaft Kiews, den Kampf auf Angriffsziele im Herzen Russlands zu verlagern. Laut Informationen der «New York Times» hatten die Ukrainer auch Agenten in der Nähe der angegriffenen Stützpunkte im Einsatz, «die dabei halfen, die Drohnen zum Ziel zu führen».

Zum ersten Mal demonstrierte die Ukraine damit ihre Fähigkeit, Angriffe auf so grosse Distanzen durchzuführen. Nach ukrainischen Angaben ist Engels eine russische Militärbasis, die unablässig Raketenangriffe auf die Infrastruktur der Ukraine fliegt, weshalb Millionen von Menschen zum Winter ohne Licht, Wärme oder Wasser auskommen müssen.

Die USA, Hauptwaffenlieferant der Ukraine, haben sich bisher geweigert, von Kiew gewünschte Langstreckenwaffen zu liefern. Washington warnt vor einer möglichen grenzüberschreitenden Eskalation des Krieges, sollten die Ukrainer Ziele innerhalb Russlands angreifen. (kes)

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