In den vergangenen Tagen hat die Ukraine erste Kampfjet-Lieferungen aus Polen und der Slowakei erhalten. Nun kommt heraus: Die aus der Slowakei gelieferten Jets sind nicht einsatzfähig. Sie können zwar fliegen, für den Kampf an der Front sind sie aber nicht geeignet. Das sagte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslaw Nad (42) vor dem Parlament, wie der britische «Telegraph» berichtet.
Grund dafür: Die Jets sollen von Russland manipuliert worden sein! So seien die wenigen defekten Teile, die in den Maschinen des Typs MiG-29 gefunden worden seien, von russischen Technikern eingebaut worden. Diese hätten bis im vergangenen Jahr auf verschiedenen Luftwaffenstützpunkten in der Slowakei gearbeitet.
Die Polizei ermittelt inzwischen aufgrund des Verdachts auf Sabotage, sagte Nad weiter. «Die Jets können zwar fliegen. Das bedeutet aber nicht, dass sie auch für den Kampf genutzt werden können», so der slowakische Verteidigungsminister.
Keine Lieferungen aus USA und Deutschland
Die Schäden sollen aber behebbar sein, verspricht Nat. So verfüge die Ukraine über alle Ressourcen, um die Jets doch noch flugtauglich zu machen. «Sie haben Piloten, Ersatzteile und eine Firma, die seit der Sowjetzeit an MiGs gearbeitet hat.»
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Laut dem slowakischen Militär-Vizechef Lubomir Swoboda (61) seien die russischen Techniker «im Rahmen eines langfristigen Abkommens» in der Slowakei stationiert gewesen. Russland würde «über ein grösseres Know-how» bei der Wartung der Flugzeuge verfügen.
Die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine ist umstritten. So pocht Kiew seit Monaten auf eine Lieferung von amerikanischen F-16-Jets. Das Weisse Haus hat eine entsprechende Lieferung bislang abgelehnt. Auch Deutschland lehnt entsprechende Lieferungen bislang ab. (zis)