Übernimmt er 2024 wieder die Macht?
So bereiten die Republikaner Trumps Comeback vor

Donald Trump (74) ist nicht mehr US-Präsident. Doch das könnte sich 2024 wieder ändern. Damit das klappt, bereiten die Republikaner gerade alles vor. Ihre Taktik: Wahlgesetze verschärfen.
Publiziert: 01.06.2021 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2021 um 07:22 Uhr
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Sitzt Donald Trump in ein paar Jahren doch schon wieder im Weissen Haus?
Foto: keystone-sda.ch

Lange wetterte Donald Trump (74) gegen die Wahl zum US-Präsidenten, sprach von Betrug. Es half nichts. Er wurde abgewählt und Joe Biden (78) als neuer US-Präsident vereidigt. Inzwischen ist es still um den 74-Jährigen geworden. Auch, weil Twitter seinen Account gesperrt hat. Dort war der Ex-Präsident besonders aktiv – es war praktisch sein Sprachrohr.

Die Republikaner wollen die Wahl-Niederlage aber nicht hinnehmen. Sie scheinen weiter an Trump zu glauben. Geht es nach ihnen, wird er 2024 erneut US-Präsident. Dafür wird gerade alles in mehreren US-Bundesstaaten in die Wege geleitet. Eine Wahlrechtreform soll dafür sorgen, dass der nächste Präsident ein Republikaner ist.

Offiziell geht es dabei darum, die «Integrität des Wahlprozesses» zu schützen. Klingt erstmal gut, allerdings hat es die Reform in sich – und wie. «Ich habe wirklich grosse Angst, dass die Republikaner gerade das Fundament dafür legen, die Präsidentschaftswahl 2024 für sich zu entscheiden, ohne die Wahl zu gewinnen», sagt der Harvard-Politologe Daniel Ziblatt zum «Spiegel».

Wahlergebnisse sollen einfacher als nicht erklärt werden können

Konkret soll die Entscheidungsgewalt von lokalen Wahlaufsichtsbehörden in die Parlamente der jeweiligen Bundesstaaten verlagert werden. Abgeordnete und Gouverneure könnten damit die Wahlmänner bestimmen, die wiederum nach Washington geschickt werden, um den neuen Präsidenten wählen. Nicht die Bürger würden damit entscheiden, wer den neuen Präsidenten wählt – sondern die Abgeordneten und Gouverneure.

Und noch etwas macht dem Politologen Ziblatt Angst. Offenbar kann mithilfe der Reform ein Wahlergebnis im Nachgang viel einfacher annulliert werden. In Texas kann zum Beispiel nur dann eine Wahl wegen Betrug als nichtig erklärt werden, wenn falsch abgegebene Stimmen zum Sieg des Kandidaten geführt haben. Das soll nun geändert werden.

Neu soll es möglich sein, eine Wahl nachträglich zu annullieren, wenn die Auswertung zeigt, dass es mehr falsch abgegebene Stimmen gibt als die Stimmen, die dem Kandidaten den Wahlsieg genügten. Dabei spielt es keine Rolle, für wen die falschen Stimmen abgegeben wurden.

Republikaner scheinen verzweifelt zu sein

In den USA ist daher eine wilde Diskussion um die Wahlreformen entbrannt. Bürgerrechtler und US-Präsident Joe Biden selbst sehen darin einen Angriff auf die Demokratie. Gleichzeitig hoffen die Demokraten insgeheim, dass diese Gesetzesänderungen die Bürger dazu animieren könnten, zur nächsten Wahl zu gehen. Andererseits sehen einige Demokraten und Bürgerrechtler das Vorgehen der Republikaner auch als einen Akt der Verzweiflung, um ihre politische Macht zu sichern.

Donald Trump selber hat bislang nicht durchblicken lassen, ob er tatsächlich bei der nächsten US-Wahl zum Präsidenten kandidieren wird. Er sagte zuletzt: «Ich werde zu gegebener Zeit eine Entscheidung treffen, und ich werde es Sie wissen lassen.» (jmh)

«Ich könnte sogar beschliessen, sie ein drittes Mal zu schlagen»
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Bereitet Kandidatur 2024 vor:Trump: «Ich könnte sie ein drittes Mal schlagen»
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