Es fühlt sich fast so an, als würde etwas fehlen. Auf vier Jahre Lärm in der US-Politik folgte Stille. Doch lange wird die Ruhe nach dem Abgang des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump (74) nicht mehr dauern. Trump hat die Rückkehr ins Rampenlicht angekündigt.
Dem US-Newsnetwork «One America News» bestätigte Trump am Donnerstag, dass er schon in den kommenden Wochen in vier umkämpften Bundesstaaten wieder Kundgebungen im Wahlkampfstil abhalten will. Dies lässt erneut Spekulationen hochkochen, dass Trump 2024 noch einmal für das Weisse Haus kandidiert.
Trump sagt, er sei «jenseits ernsthafter Erwägungen», 2024 anzutreten, ohne jedoch eine Kandidatur bereits zu bestätigen. Einen ersten Auftritt werde er «relativ bald in Florida machen». Darauf folgen Ohio, Georgia und North Carolina. Entsprechende Pläne «werden wir sehr bald in den nächsten ein oder zwei Wochen ankündigen».
Trump lässt noch in keiner Weise durchblicken, zu welchen Themen er sich bei den Anlässen äussern will. Erfahrungsgemäss werden es lange Monologe werden, die kein gutes Haar an den Demokraten und am Zustand Amerikas lassen, während er daran erinnern dürfte, dass seine Niederlage das Ergebnis von Wahlbetrug sei.
«Werde zu gegebener Zeit Entscheidung treffen»
Wie die «New York Post» aus Trumps Umfeld erfahren haben will, sollen die ersten beiden Rallys noch im Juni stattfinden und eine weitere am 4. Juli, dem Nationalfeiertag der USA.
Seit seiner letzten öffentlichen Rede als Noch-Präsident am 6. Januar, worauf die Meuterei im US-Kapitol folgte, ist Trump nicht vor Massen aufgetreten. Konservativen Medien gab er seither Interviews. Im März hielt er seine einzige öffentliche Rede als abgewählter Präsident. Dabei flirtete er mit einer Kandidatur 2024.
Auf die Frage, ob er US-Präsident Joe Biden (78) im November 2024 als Kandidat der Republikaner herausfordern werde, antwortet Trump jetzt: «Ich werde zu gegebener Zeit eine Entscheidung treffen, und ich werde es Sie wissen lassen.»
Sein Entscheid dürfte wohl auch davon abhängen, ob er mit seinen angekündigten Sommer-Rallys noch die Massen mobilisieren kann – oder ob sich Amerika von der Trump-Ära verabschiedet hat. (kes)