Darum gehts
- Verheerendes Erdbeben in Südostasien fordert mindestens 1000 Todesopfer, mehr befürchtet
- Überlebende berichten von verzweifelten Hilferufen und eingeschlossenen Menschen in Trümmern
- Internationale Hilfe unterwegs, Zugang seit Machtübernahme der Militärjunta 2021 erschwert
Häuser stürzten ein wie Kartenhäuser, aus Strassen wurden metertiefe Krater. Das verheerende Erdbeben in Südostasien hat am Freitag mindestens 1000 Menschen in den Tod gerissen. Es werden jedoch weit mehr Opfer befürchtet. Die Situation vor Ort ist katastrophal: Überlebende versuchen verzweifelt, ihre Liebsten zu finden.
«Menschen schreien ‹Hilfe! Hilfe›, aber ich kann nichts machen», sagt ein Einwohner der Stadt Mandalay gegenüber BBC-Reportern. Der Mann hat sich kurzerhand entschlossen, mit ein paar Bekannten ein Retter-Team zu bilden. Die Freunde wühlen sich durch die Trümmer und versuchen, verletzte Menschen aus den Überbleibseln ihrer Häuser zu ziehen.
«Eine totale Katastrophe»
Man höre Stimmen von eingeschlossenen Personen, berichtet eine Frau. «Ich höre, wie Mütter nach ihren Kindern schreien, die immer noch in Gebäuden eingeschlossen sind. Es ist schrecklich, das zu sehen.» Sie bittet die internationale Gemeinschaft um Hilfe: «Dieses Erdbeben ist eine totale Katastrophe. Wir brauchen euch.»
Die internationale Hilfe ist zwar unterwegs, doch es gibt Schwierigkeiten: Seitdem die Militärjunta 2021 die Macht übernommen hat, ist der Zugang zum Land für Aussenstehende kaum mehr möglich. Mehrere Länder haben angekündigt, helfen zu wollen. So auch US-Präsident Donald Trump (78). Seine Regierung stünde bereits mit den zuständigen Stellen in Kontakt.
«Zerstörte Stadt»
Überlebende berichten, dass die Spitäler nach dem Beben in Rekordschnelle voll waren. Patienten mussten auf Tragen vor dem Krankenhaus warten, angeschlossen an provisorische Infusionsständer. Die Menschen weinten auf den Strassen und kamen teilweise nicht voran. Die Stadt Mandalay ist besonders betroffen: «Es ist ein zerstörter Ort», sagt eine Bewohnerin zur BBC. «Das Beben war so heftig. Ich habe noch nie etwas gesehen, das so gewackelt hat.» Laut der Frau haben die Erschütterungen rund drei bis vier Minuten gedauert.
Viele haben zudem mit Stromausfällen und Internetunterbrechungen zu kämpfen, was die Kontaktaufnahme mit Freunden und Familienangehörigen erschwert. «Wir können nur hoffen, das ist das Einzige, was wir tun können.»