Darum gehts
- Erdbeben der Stärke 7,7 erschütterte Südostasien
- Menschen flohen in Panik aus Gebäuden in Bangkok
- Erdbeben verursachte Risse nach 20 Sekunden im 21. Stock
Mit einer Stärke von 7,7 erschütterte ein heftiges Erdbeben am Freitagmorgen Schweizer Zeit Südostasien. Das Epizentrum befindet sich demnach in Myanmar, allerdings sind auch weite Teile von Thailand betroffen. Auf Bildern sind flüchtende Menschen zu sehen, es herrscht Panik.
Ein Leser vor Ort befand sich gerade im Vejthani Spital in Bangkok, als es zum Beben kam. Gegenüber Blick erzählt er: «Ich war in meinem Zimmer im 16. Stock, dann hat sich auf einmal das ganze Gebäude bewegt. Zwei Meter rechts, dann links, etwa eine halbe Minute lang. Dann sind wir alle gleich raus.»
«Es war wirklich schockierend»
Auch ein Schweizer Unternehmer hat das Erdbeben in Bangkok hautnah miterlebt. «Wir waren im 21. Stock unseres Bürogebäudes, und es hat angefangen, zu schwanken und hörte nicht mehr auf.» Nach etwa 20 Sekunden habe man erste Risse in den Wänden gesehen. «Wir rannten los, über das Treppenhaus ins Freie. Es war wirklich schockierend, aber uns geht es gut.»
Jacqueline Baumann (47) und ihr Mann Thomas (50) wohnen seit 13 Jahren in einer Siedlung in Bangkok. Sie sassen gerade am Tisch, als alles zu rütteln begann. «Es fühlte sich an wie auf einer Berg- und Talbahn an der Chilbi. Mir wurde schwindlig, und man hat gesehen, wie sich das Haus verschiebt», erzählt Jacqueline.
Die einheimischen Helfer im Haus seien direkt an die Wand gestanden – eine Massnahme, um sich bei einem möglichen Einsturz des Hauses zu retten. «Wir haben überhaupt nicht verstanden, wieso sie das machen. Es ging eine Weile, bis wir verstanden haben, dass es ein Erdbeben ist.» Nach etwa fünf Minuten hätte das Beben dann schliesslich aufgehört.
«Haben ein Knirschen gehört»
Baumann ist froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist: «Niemand von uns ist verletzt. Wir haben zwar ein Knirschen gehört, aber bis jetzt haben wir noch keine Schäden am Haus entdeckt. Die Läden sind zu, die Schulen wurden evakuiert. Mal schauen, wie es hier jetzt weitergeht.»
Ein Schweizer, der in Thailand unterwegs ist, war zum Zeitpunkt des Erdbebens gerade beim Essen in einem Restaurant in einem Hochhaus. Er erzählt: «Plötzlich haben sich die Glaslampen bewegt und sind gegeneinander geklatscht, so dass das Glas gebrochen ist.» Das Personal habe dann sehr gut reagiert und die Gäste zum Notausgang geführt.
«Wir müssen so schnell möglich hier raus»
Als die Gäste auf der Treppe nach unten rannten, wurde das Beben heftiger. «Ich war mir sicher, dass das Gebäude zusammenbrechen würde. Es hat sich so stark bewegt. Ich dachte mir, wir müssen so schnell möglich hier raus.» Draussen angekommen, warteten die Gäste dann bei einem Fluss, bevor sie weitergehen konnten.
Bisher wurden insgesamt 16 Tote in Myanmar und Bangkok bestätigt. Das genaue Schadensmass bleibt weiterhin abzuwarten. Die thailändische Premierministerin Paetongtarn Shinawatra hat den Notzustand ausgerufen.