Video zeigt Risse in der Erde von Myanmar
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Über 10'000 Tote befürchtet:Video zeigt Risse in der Erde von Myanmar

Rettungswunder in Myanmar
Kind (5) und zwei Frauen in Mandalay nach 60 Stunden geborgen

Ein Erdbeben erschütterte am Freitag Südostasien. Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschen kamen ums Leben. Videos zeigen, wie Menschen in Panik auf die Strasse flüchten. Die Suche nach Überlebenden läuft. In unserem Ticker wirst du über alle Entwicklungen informiert.
Publiziert: 30.03.2025 um 06:40 Uhr
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Aktualisiert: 08:03 Uhr
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Retter suchen in den Trümmern nach Menschen.
Foto: Anadolu via Getty Images
29.03.2025, 06:24 Uhr

Das Wichtigste im Überblick

- Ein heftiges Erdbeben erschütterte vergangenen Freitag Südostasien. Die Länder Myanmar und Thailand sind besonders betroffen

- 1.700 Tote, 3.400 Verletzte und 300 Vermisste in Myanmar

- Erdbeben in Myanmar hatte eine Stärke von 7,7

- 80 Vermisste in eingestürztem Rohbau in Bangkok

- 18 Tote in Bangkok, 72 Stunden seit dem Erdbeben

07:57 Uhr

Kind und zwei Frauen in Myanmar nach 60 Stunden gerettet

Rund 60 Stunden nach dem schweren Erdbeben in Myanmar haben Rettungskräfte drei Verschüttete aus den Trümmern geborgen, darunter ein fünfjähriges Kind. Zudem seien eine schwangere Frau und eine 29-Jährige, die unter dem eingestürzten Hochhaus Sky Villa Condo in der Stadt Mandalay begraben lagen, von chinesischen Einsatzkräften lebend gerettet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Myanmar Now unter Berufung auf die chinesische Botschaft in Myanmar.

Die Vermissten seien am frühen Morgen (Ortszeit) entdeckt worden. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Sobald es neue Infos zu dieser an ein Wunder grenzenden Rettung gibt, erfährst du es hier. 

Rettungskräfte vor dem dem eingestürzten Hochhaus Sky Villa Condo in Mandalay.
Foto: keystone-sda.ch
07:42 Uhr

Nachbeben: Erneut viele Hochhäuser in Bangkok evakuiert

In Bangkok sind am Mittag (Ortszeit) zahlreiche Hochhäuser evakuiert worden, nachdem wohl Nachbeben zu spüren waren. Drei Tage nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,7 mit Epizentrum in Myanmar kommt die Erde noch nicht zur Ruhe – vor allem in Myanmar gibt es immer wieder leichtere Nachbeben. Auf der Webseite der US-Erdbebenwarte USGS wurde aber zunächst kein Beben in der Region verzeichnet.

«Ich habe es allerdings gespürt, wenn natürlich auch viel leichter als das vom Freitag», sagte ein Büroangestellter im Stadtteil Sathorn der Nachrichtenagentur DPA. «Ich glaube, die Behörden wollen jetzt einfach auf Nummer sicher gehen.»

Zusammen mit vielen Dutzend Kollegen stand er vor dem Bürogebäude Tisco Tower auf der Strasse. Auch viele andere Hochhäuser, wie die Shopping Mall One Bangkok, das städtische Gerichtsgebäude sowie viele Regierungsbüros wurden vorsichtshalber evakuiert, wie die Zeitung «Khaosod» und Augenzeugen berichteten. In der Stadt waren die Sirenen von mehreren Einsatzwagen zu hören.

Viele Gebäude in Bangkok sind seit dem Erdbeben einsturzgefährdet.
Foto: Anadolu via Getty Images
05:30 Uhr

Leichengeruch breitet sich in Myanmar aus

Ein buddhistischer Mönch vor einer zerstörten Pagoda in Mandalay.
Foto: keystone-sda.ch

Drei Tage nach dem schweren Erdbeben von Myanmar mit Auswirkungen auf das benachbarte Thailand dauern die Rettungs- und Sucharbeiten in beiden Ländern an. Vor allem im Krisenland Myanmar, wo eine brutale Militärjunta regiert und der Informationsfluss schwierig ist, bleibt die Situation unübersichtlich. Am Morgen gab es im Staatsfernsehen zunächst keine neuen Zahlen zu Todesopfern und Vermissten.

Zuletzt hatte die Militärregierung von 1700 Toten, rund 3400 Verletzten und 300 Vermissten gesprochen. Das Beben vom Freitag, dessen Epizentrum nahe der zweitgrössten Stadt Mandalay im Zentrum des früheren Birma lag, hatte eine Stärke von 7,7.

Keine internationalen Medien zugelassen

Die Hilfsorganisation Save the Children berichtete, dass viele Familien aus Angst vor Nachbeben in Klöstern und auf Fussballfeldern Zuflucht gesucht hätten. Zahlreiche beschädigte Strassen und die unterbrochenen Kommunikationsleitungen erschwerten derweil die Hilfsmassnahmen. Gleichzeitig habe die Junta, die sich Anfang 2021 an die Macht geputscht hatte, internationalen Medien den Zugang zum Katastrophengebiet untersagt, schrieb die Nachrichtenagentur Mynamar Now unter Berufung auf den General Zaw Min Htun.

Lokale Medien berichteten, dass in der besonders schwer betroffenen Region Sagaing Anwohner selbst nach Vermissten suchten, weil die Rettungskräfte nicht zu ihnen durchkämen. Nach Angaben des aus dem Exil arbeitenden Nachrichtendienstes Mizzima News sind noch immer viele Menschen in eingestürzten Klöstern eingeschlossen. Gleichzeitig liege in dem Gebiet ein schlimmer Leichengeruch in der Luft, hiess es.

Zeit in Bangkok läuft aus

In Thailands Hauptstadt Bangkok suchen Rettungskräfte derweil in einem eingestürzten Rohbau weiter fieberhaft nach knapp 80 Vermissten. Die Teams sind mit Baggern und Spürhunden im Einsatz. Angehörige warteten verzweifelt vor dem Schuttberg, der von dem rund 30-stöckigen Hochhaus noch übrig ist. Die 72 Stunden, die Verschüttete normalerweise ohne Nahrung und Wasser auskommen können, sind bald erreicht.

Nach Angaben der Stadtverwaltung wurde zuletzt ein weiterer Toter aus den Trümmern geborgen. Damit liegt die Gesamttodeszahl in der thailändischen Hauptstadt nun bei 18.

00:45 Uhr

Apokalyptische Bilder aus Myanmar – WHO ruft höchste Notfallstufe aus

Das Katastrophengebiet in Myanmar bleibt weitgehend von der Aussenwelt abgeschnitten. Bilder in sozialen Medien zeigen apokalyptische Zustände in Mandalay, dem Epizentrum des 7,7-Erdbebens am Freitag. Ein ganzer Stadtteil ist dem Erdboden gleichgemacht.

Externe Inhalte
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WHO ruft höchste Notfallstufe aus

Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Notfallstufe ausgerufen. «Die WHO hat diese Krise als Notfall der Stufe 3 eingestuft – die höchste Aktivierungsstufe im Rahmen ihres Notfallreaktionsprogramms», erklärte die Gesundheitsbehörde der Vereinten Nationen.

Es würden dringend acht Millionen Dollar benötigt, um Leben zu retten und innerhalb der kommenden 30 Tage Krankheitsausbrüche zu verhindern, erklärte die WHO am Sonntagabend. Für die vielen Verletzten bestehe wegen der begrenzten medizinischen Kapazitäten in dem armen Land ein hohes Infektionsrisiko.

Seuchengefahr

Zudem drohe nach dem Beben in dem südostasiatischen Staat ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Strom- und Wasserversorgung seien in Myanmar vielerorts unterbrochen, «was das Risiko von Ausbrüchen von durch Wasser und Lebensmittel übertragenen Krankheiten erhöht».

30.03.2025, 19:06 Uhr

Dramatische Rettungsaktion für schwangere Frau in Myanmar gescheitert

Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar ist eine dramatische Rettungsaktion für eine schwangere Frau gescheitert. Um sie aus den Trümmern eines eingestürzten Wohnhauses in Mandalay befreien zu können, war der 35-Jährigen vor Ort ein Bein amputiert worden. Rettungskräfte zogen sie laut dem Bericht eines AFP-Korrespondenten schliesslich am Sonntagabend aus den Trümmern - wenig später wurde sie jedoch für tot erklärt.

Es war ein tragisches Ende eines langen Kampfes um die Befreiung der 35-Jährigen: Chinesische und einheimische Rettungskräfte setzten Bohrer, Kettensägen und Kreissägen ein, um den Beton zu durchbrechen, unter dem sie eingeklemmt war. Zudem wurde der Schwangeren ein Bein amputiert.

Am Sonntagabend wurde die Frau schliesslich aus den Trümmern des Wohnkomplexes Sky Villa Condominium geborgen. Die Retter glaubten zunächst, ihr Leben gerettet zu haben. Ärzte untersuchten sie, mussten aber umgehend Wiederbelebungsmassnahmen einleiten. Diese waren jedoch nicht erfolgreich, kurz darauf wurde offiziell ihr Tod festgestellt. «Wir haben alles versucht, um sie zu retten», sagte ein Mitglied des medizinischen Teams. Aber die Schwangere habe durch die Amputation des Beins zu viel Blut verloren.

Mandalay, die zweitgrösste Stadt des Landes, liegt in der Nähe des Epizentrums des Erdbebens der Stärke 7,7 am Freitag, bei dem in Myanmar mindestens 1700 Menschen ums Leben kamen. Im Nachbarland Thailand starben mindestens 18 Menschen.

30.03.2025, 17:18 Uhr

Indien verstärkt Hilfe mit Schiffen für Nachbarland Myanmar

Vier Schiffe der indischen Marine mit insgesamt 70 Tonnen Hilfsmaterialien und medizinischen Versorgungsgütern seien auf dem Weg nach Yangon an der Südostküste Myanmars, wie Indiens Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar mitteilte.
Foto: IMAGO/AA/photothek.de

Nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien erweitert Indien seine Hilfe für das schwer betroffene Nachbarland Myanmar deutlich. Vier Schiffe der indischen Marine mit insgesamt 70 Tonnen Hilfsmaterialien und medizinischen Versorgungsgütern waren auf dem Weg nach Yangon an der Südostküste Myanmars, wie Indiens Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar auf der Plattform X mitteilte. Die Hilfsaktion unter der Bezeichnung «Operation Brahma» werde fortgesetzt.

Zudem sollte den Angaben des Aussenministeriums zufolge ein mobiles Krankenhaus der indischen Armee mit dem Flugzeug nach Mandalay gebracht werden. Die Ausrüstungen würden von einem 118 Personen grossen Team für den Vor-Ort-Betrieb des Krankenhauses begleitet. Ein Flugzeug der indischen Luftstreitkräfte mit 15 Tonnen Hilfsgütern war bereits früher in Yangon gelandet. Weitere sollten folgen, hiess es. Indien beteiligt sich zudem mit Bergungsspezialisten an den Such- und Rettungsarbeiten in Myanmar.

Die Lage in dem Bürgerkriegsland blieb nach dem Erdbeben vom Freitag, das auch in Thailand vielerorts Schäden angerichtet hatte, unübersichtlich. Zuletzt sprach das Staatsfernsehen in Myanmar von rund 1700 Toten und etwa 3400 Verletzten. 300 Menschen wurden demnach noch vermisst. Die regierende Militärjunta rechnet damit, dass die Opferzahl noch weiter steigen könnte.

30.03.2025, 14:52 Uhr

Schweiz schickt drei Experten zur Uno nach Myanmar

Die Schweiz schickt drei Experten des Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) nach Myanmar. Sie sollen dort zusammen mit der Uno die Bedürfnisse abklären. Den Partnerorganisationen vor Ort stellt sie zusätzliche Mittel zur Verfügung.

Zuvor habe die Vertretung von Myanmar in Genf mitgeteilt, dass sie das Hilfsangebot der Schweiz begrüsse, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag mit. Die Experten sollen in Myanmar eine Lagebeurteilung vornehmen und der Uno dabei helfen, die Schäden bei der Bodenstabilität, den Wasserquellen, der Luftqualität und der Infrastruktur abzuschätzen.

Was die zusätzlichen Mittel für die Partnerorganisationen betreffe, seien Planungen im Gang. Ausserdem würden 1200 von der Schweiz finanzierte Hygienekits durch das humanitäre Koordinationszentrum des Verbands südostasiatischer Nationen (Asean) ausgeliefert.

30.03.2025, 12:42 Uhr

«Keine Schäden an Sehenswürdigkeiten»

Thailand hat Touristen nach den schweren Erdbeben in der Region Sicherheit beim Reisen zugesagt. Kein Tourist sei verletzt worden, erklärte die Regierung auf der Online-Plattform X.

Der Betrieb in Hotels und bei Veranstaltungen laufe normal ab. Es gebe ausserdem keine Berichte über Schäden an Sehenswürdigkeiten, teilte die Regierung weiter mit. Um die Sicherheit zu wahren, würden weiter Inspektionen durchgeführt.

Auch die internationalen Flughäfen etwa in Bangkok und auf der beliebten Urlaubsinsel Phuket seien wieder in den normalen Betrieb zurückgekehrt, teilten die Betreiber mit. Zuvor waren demnach etwa Terminals sowie die Start- und Landebahnen auf Schäden kontrolliert worden.

30.03.2025, 06:29 Uhr

Zahl der Erdbebenopfer in Bangkok auf 17 gestiegen

Nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien ist die Zahl der Todesopfer in der thailändischen Hauptstadt Bangkok auf mindestens 17 gestiegen. 32 weitere Menschen seien verletzt worden, 83 Menschen würden noch vermisst. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP nach Angaben von Behörden der thailändischen Millionenstadt am Sonntag. Die meisten Vermissten werden am Ort eines 30-stöckigen und in Bau befindlichen Hochhauses vermutet, das bei dem Beben eingestürzt war.

Die Angaben der Zahlen zu Todesopfern, Verletzten und Vermissten variieren zum Teil und lassen sich nur schwer überprüfen.

K-9-Einheiten suchen am 30. März in Bangkok nach vermissten Personen an der Einsturzstelle eines im Bau befindlichen Gebäudes.
Foto: AFP
30.03.2025, 05:16 Uhr

Leiche nach Beben aus Hochhaus-Trümmern in Bangkok geborgen

Die Bergungsarbeiten beim eingestürzten 33-stöckigen Hochhaus in Bangkok, das sich im Bau befand, dauern an.
Foto: keystone-sda.ch

Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien haben Rettungskräfte einen toten Arbeiter aus den Trümmern eines eingestürzten Hochhaus-Rohbaus in der thailändischen Hauptstadt Bangkok geborgen. Wie die Zeitung «Khaosod» berichtete, hoben die Helfer den Leichnam in den frühen Morgenstunden (Ortszeit) mit einem Kran und einem Metallkorb aus den Überresten des eingestürzten Gebäudes.

Die Suche nach weiteren Verschütteten läuft. Auch Spürhunde sind im Einsatz. Es gibt Hoffnung, Überlebende zu finden: Am Samstag hatten die Teams Lebenszeichen in den Trümmern vernommen und kämpfen nun gegen die Zeit, eingeschlossene Arbeiter sie zu befreien oder sie zumindest erst mal rechtzeitig mit Wasser und Nahrung zu versorgen.

Nach Angaben des thailändischen Senders Thai PBS von Samstag wurden bislang acht Tote geborgen. 46 Menschen werden immer noch vermisst.

Ein heftiges Erdbeben hat am Freitagmorgen (Schweizer Zeit) Südostasien erschüttert. Dies berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur AFP. Zunächst gab es keine Berichte über unmittelbare Schäden.

Betroffen ist demnach vor allem das Land Myanmar. Doch die Auswirkungen sind auch in Teilen Thailands spürbar. In Bangkok flüchteten die Menschen in Panik auf die Strasse.

Büros und Läden evakuiert

Wie Videos in den sozialen Medien zeigen, herrscht vielerorts Chaos. Die Erschütterungen an Gebäuden waren von blossem Auge zu sehen.

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Das Epizentrum des Erdbebens soll sich in Myanmar befinden. Lokale Medien berichten von einer Stärke von bis zu 7,7. Ein Video zeigt, wie ein im Rohbau stehendes Gebäude in sich zusammenfällt.

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