Der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing kämpft mit krassen Sicherheitsproblemen – seit Anfang Jahr häufen sich die Defekte. Boeing schafft es nicht aus den Schlagzeilen. Zuletzt berichteten Medien weltweit über den mysteriösen Tod von John Barnett (†62), der über 30 Jahre als Ingenieur bei Boeing gearbeitet hatte. Er starb kurz vor einer Zeugenaussage gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Notfalltür fällt raus
Am 5. Januar startet eine Maschine der Alaska-Airlines von Portland (USA) in Richtung Ontario (USA). Nach 30 Minuten in der Luft passiert die erste grosse Boeing-Panne: Die Notfalltür bei der 26. Reihe löst sich auf einer Höhe von 5000 Metern und fliegt weg. Schwer verletzt wird dabei niemand – nur einige Handys und Kleidungsstücke gehen im Sog verloren. Die Maschine muss notlanden. Ein Lehrer aus Portland findet die Tür anschliessend in seinem Garten.
Rad fällt vor Start ab
Die Welt erholt sich noch vom Schock über die herausgefallene Notfalltür, als ein Rad einer Boeing-Maschine am 21. Januar beschliesst, seinen eigenen Weg zu gehen: Ein Flieger der Delta Airlines verliert noch vor dem Start ein Rad. Die Maschine, die bereits eine Starterlaubnis bekommen hat, wartet am Flughafen in Atlanta (USA) darauf, abheben zu können. Da weist ein anderes Flugzeug auf das fehlende Rad hin – und verhindert so einen Start.
Rad fällt nach Start ab
Während es bei dem ersten Rad-Zwischenfall zu keinen Sachschäden gekommen ist, ändert sich das bei dem nächsten Zwischenfall: Anfang März verlässt eine Boeing 777 den Flughafen von San Francisco in Richtung Osaka (Japan), als sich ein Rad verabschiedet. Die Maschine muss in Los Angeles (USA) notlanden – Verletzte gibt es keine. Der abgefallene Reifen krachte auf einen Parkplatz und beschädigte einige Autos, wie «Global News» berichtet.
Heftig durchgeschüttelt
Kurz darauf dann ein Vorfall, der 50 Verletzte forderte: Eine Boeing 787-9 Dreamliner ist auf dem Weg von Sydney nach Auckland, als die Maschine aufgrund eines «technischen Problems» heftig durchgeschüttelt wird. Bei dem Vorfall fliegen die Menschen durch die Kabine – Rettungsdienste bringen nach der planmässigen Ankunft mehr als ein Dutzend Passagiere in Spitäler.
Rumpfteil ade
Doch damit nicht genug: Eine Boeing-Maschine der United Airlines fliegt Mitte März von San Francisco nach Medford (USA). Zuerst scheint alles in Ordnung, Flug und Landung verlaufen problemlos. Nach dem Touchdown stellt man jedoch fest: Da fehlt ein Teil des Rumpfs! Da die Maschine bereits über 25 Jahre alt ist, geht man jedoch von einem altersbedingten Fehler aus.
Triebwerk-Abdeckung löst sich ab
Anfang April dann die letzte Boeing-Panne: Eine Maschine der Southwest Airlines verlässt den Flughafen in Denver (USA) – um kurz darauf wieder umkehren zu müssen. Bei dem Flugzeug löst sich die Abdeckung des Triebwerks und trifft die Flügelklappe. Verletzte gibt es glücklicherweise keine.