Wer kennt sie nicht? Am frühen Morgen schleichen sie sich an den Strand oder an den Pool und reservieren sich frech die besten Liegestühle oder Strandabschnitte. Auf der italienischen Insel Ischia kam es deswegen jetzt sogar zu einem Polizeieinsatz. Denn: Die Badegäste verstossen gegen die städtische Verordnung. Die besagt, dass der öffentliche Strand von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang frei bleiben muss, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet.
Fehlbare Touristen stellen ihre Sonnenschirme bei ihren Aneignungszügen an ihren Lieblingsstrandabschnitt und hinterlassen alles, was man zur Markierung verwenden kann.
Deswegen durchkämmten am Dienstagmorgen die Männer von Leutnant Magi und Kommandant Romano den öffentlichen Strand und sammelten die zurückgelassenen Liegestühle und Sonnenschirme ein. Schliesslich fuhren sie mit einer ganzen Wagenladung Strandausrüstung davon. Eine böse Überraschung für die Besetzer.
Die Vorfälle, bei denen Badegäste negativ auffallen, häufen sich auch diesen Sommer. Viele Touristendestinationen haben mit Liegestuhl- und Strandbesetzern zu kämpfen – mal wieder.
Italien
Nur 20 Kilometer Luftlinie von Ischia entfernt eskalierte vergangenen Monat ein Liegestuhlkampf komplett. Am Strand von Varcaturo wollten zwei Frauen einen Platz an vorderster Front. Als sie diesen nicht bekamen, drehten sie durch und griffen andere Badegäste und Hotelmitarbeiter an.
Mehr über den Tüechli-Krieg
Spanien
Mallorca ist noch immer eines der beliebtesten Sommerferienziele in Europa. Daher kämpfen auch hier die Touristen um die besten Plätze an Strand und Pool. Und die Taktiken der Touristen werden immer dreister. Hoteliers versuchen, die Situation zu entschärfen, indem sie die Liegestühle über Nacht zusammenräumen. Doch dies reicht nicht aus. Anstatt Liegestühle werden jetzt die Sonnenschirme reserviert.
Die spanische Stadt Calp geht einen Schritt weiter. Wer vor 9 Uhr Plätze mit Stühlen, Hängematten oder Sonnenschirmen reserviert, dem droht eine saftige Geldstrafe. Die Gegenstände werden beschlagnahmt, und man muss mit Bussgeldern von 250 Euro (knapp 242 Franken) rechnen.
Türkei
Auf Tiktok kursiert momentan ein Video von einem türkischen Hotel-Manager, dem das Vorgehen der Tüechli-Trickser gar nicht passt. Er macht kurzen Prozess und sammelt frühmorgens alle Badetücher ein und macht den Unverbesserlichen so einen Strich durch die Rechnung.