Gemischte Emotionen in Pennsylvania nach Trump-Sieg
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«Ich habe grosse Angst»:Gemischte Emotionen in Pennsylvania nach Trump-Sieg

«Ich habe Angst, grosse Angst» – «ich könnte nicht glücklicher sein»
Wie Trumps Wahl den grössten Swing State der USA spaltet

Der hart umkämpfte Swing State Pennsylvania hat einen langen und kräftezehrenden Wahlkampf hinter sich. Das Resultat lässt Menschen mit unterschiedlichsten Emotionen zurück, während die US-Medien weiter polarisieren. Eindrücke aus einer gespaltenen Gesellschaft.
Publiziert: 08.11.2024 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2024 um 12:00 Uhr
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«As happy as I can be», ist Pat Williams (59) nach der Wahl von Donald Trump zum 47. US-Präsidenten. Der republikanische Wähler aus Philadelphia hofft, dass die Grenzen nun schnell gesichert werden.
Foto: Rebecca Spring

Auf einen Blick

  • Trump gewinnt den grössten Swing State Pennsylvania
  • Seine Anhänger feiern, Demokraten in Angst und mit Frust
  • Trump muss Amerika nun vereinen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Rebecca SpringModeratorin und Reporterin Blick

Am Mittwoch kurz nach 2 Uhr Ortszeit steht fest: Der Swing State Pennsylvania geht an Donald Trump! Der Republikaner wird zum zweiten Mal gewählt und ist somit der 45. und der 47. Präsident der USA. Die Trump-Anhänger feiern euphorisch. Das demokratische Lager hingegen versinkt in Angst, Ernüchterung und Frust.

Mit Trumps Wahl endet in Pennsylvania ein brutaler und ermüdender Wahlkampf. Die Kandidaten Trump und Harris reisten mehrfach in den fünftgrössten Bundesstaat mit knapp 13 Millionen Einwohner, um die 19 Elektorenstimmen für sich zu gewinnen. Politische Werbung lief in Fernsehen und Radio in Dauerschleife, die Bevölkerung wurde mit Anrufen und Nachrichten zum Wählen überhäuft und die Strassen wurden mit Wahlplakaten zugepflastert.

Blick ist kurz nach den Wahlen in Pennsylvania unterwegs und macht sich ein Bild von der Situation im grössten Swing State.

Foto: Getty Images

«Ich könnte nicht glücklicher sein»

Hier entschied sich am Ende die Mehrheit der Bevölkerung für Donald Trump. Dieses Resultat ist ganz im Sinne von Wähler Pat Williams (59): «Ich könnte nicht glücklicher sein. Jetzt werden unsere Grenzen geschlossen und die Menschen können wieder in Sicherheit leben.» Der Mann aus Philadelphia ist überzeugt, dass die Amis genug hatten von den aktuellen Umständen, dieses «Woke-Zeug» funktioniere nicht mehr.

Dass die USA in Zukunft von einem verurteilten Straftäter regiert werden, interessiert Williams nicht: «Das ist alles nur erfunden.»

Gross ist die Erleichterung über das Wahlresultat auch bei Moses Summers (76) aus Lancaster. Er hofft, dass die Abtreibungsgesetze verschärft werden. «Stell dir vor, meine Kinder würden meine Enkel töten?! Abtreibung kann nicht so einfach möglich sein», so der Republikaner.

Amerikanerin will wegen Trump auswandern

Ganz anders ist die Gefühlslage bei April Olinchak (43) aus Norwood: «Ich habe Angst, grosse Angst. Alles wäre unter Harris besser gewesen. Unsere Menschenrechte sind in Gefahr.»

Ähnlich geht es Kaleb Kupa (28) aus Philadelphia, er ist besorgt um die Frauen, die Minderheiten und die armen Menschen in den USA: «Harris handelt moralisch, Trump besitzt keine Moral.»

Lee (25) aus Philadelphia überlegt sich, wegen der Trump-Wahl auszuwandern. Die Demokratin befürchtet, dass Abtreibung sogar im Fall von Vergewaltigungen verboten werden könnte. «Ich habe Töchter, sie sollen selbst über ihren Körper entscheiden können», so Lee, die auch den mexikanischen Pass besitzt. Erstmal will sie abwarten, aber falls Trump seine Wahlversprechen umsetzt, sei sie bald zurück in Mexiko.

Etwas pragmatischer sieht es Chris Ge (39) aus Philadelphia. Er wählte Kamala Harris nicht aus Überzeugung, sondern als bessere von zwei schlechten Optionen. Er glaubt nicht, dass Trump das Land einen kann, bleibt aber optimistisch: «Es liegt jetzt an uns Amerikanern, zusammenzustehen und einen positiven Wandel herbeizuführen.»

«Endlich ist es vorbei»

Bei all den Differenzen teilen viele Wählerinnen und Wähler in Pennsylvania eines: die Erleichterung, dass die Wahlen vorbei sind.

April Olinchak sagt: «Endlich ist der Wahlkampf beendet. Ich habe die Werbungen so satt.» Nici Bennet (35) aus Philadelphia freut sich nun ebenfalls auf Ruhe. «Wählen, wählen, wählen» – endlich würden die zahlreichen Telefonanrufe und Textnachrichten aufhören.

Auch Tom Locklear (79) aus Chester empfand den Wahlkampf als anstrengend. «Ich bin froh, dass es vorbei ist. Obwohl ich für Harris gestimmt habe, wusste ich von Anfang an, dass sie als schwarze Frau nie eine Chance hatte.»

Medien polarisieren weiter

Nicht nur die Bevölkerung, auch die Medien sind in den USA tief gespalten. Die von Trump wiederholt als «Fake Media» bezeichneten TV-Stationen sind nach seiner Wahl enttäuscht. CNN-Moderator Van Jones brach 2020 beim Sieg von Joe Biden noch in Freudentränen aus, jetzt bezeichnet er die Trump-Wahl als «Albtraum».

Auch die Hosts der beliebten «Daily Show» sind ernüchtert. Desi Lydic und Jon Stewart öffnen in der politischen Satiresendung eine Weinflasche fürs Frusttrinken. Das sei ihr «Project 2025», so Desi Lydic in Anlehnung an die umstrittenen Zukunftspläne republikanischer Politiker.

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Fox News feiert währenddessen den Trump-Triumph. Der konservative Sender sammelt Memes, in denen sich Social-Media-User über die unterlegene Kandidatin Kamala Harris lustig machen. Ein Video zeigt, wie Donald Trump Harris und Biden im Kehricht entsorgt. Ein weiteres, wie Harris ihm im McDonald's Getränke serviert.

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Die Wahlen sind zur Erleichterung vieler Amerikanerinnen und Amerikaner vorbei, es bleibt eine gespaltene Gesellschaft. Es liegt nun an Trump, diese zu vereinen, denn er hat versprochen: «I will be President for all Americans.»

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