«Wer kein Geschäft will, wird nicht mehr lange da sein»
1:05
Trump kritisiert Selenski:«Wer kein Geschäft will, wird nicht mehr lange da sein»

Trump dreht Geldhahn für Militärhilfe zu
Wie lange hält die Ukraine das durch?

Donald Trump hat alle US-Militärhilfen für die Ukraine vorläufig ausgesetzt. Die USA waren bisher der grösste Unterstützer mit Waffenlieferungen im Wert von 64 Milliarden Euro seit Kriegsbeginn.
Publiziert: 11:29 Uhr
|
Aktualisiert: 13:44 Uhr
1/5
Die USA lieferten unter anderem die Kurzstreckenraketen ATACMS.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Trump stoppt vorläufig alle US-Militärhilfen an die Ukraine
  • Moderne Waffensysteme wie ATACMS, Himars und Patriot waren besonders wichtig im Kriegsverlauf
  • USA lieferten militärische Hilfe von 64 Milliarden Euro seit Kriegsbeginn
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1055.JPG
Denis MolnarJournalist

Donald Trump (78) macht Ernst und hat vorläufig alle Militärhilfen an die Ukraine ausgesetzt. Auch Munitions- und Ausrüstungslieferungen, die noch während der Biden-Regierung genehmigt wurden und sich zum Teil bereits in Polen befinden, werden gestoppt.

Bisher stellten die Vereinigten Staaten der Ukraine massenhaft militärische Ausrüstung zur Verfügung. Das Spektrum reichte von Panzern über Munition bis hin zu Kälteausrüstung. Besonders wichtig waren moderne Waffensysteme wie die beiden Raketensysteme ATACMS und Himars sowie Patriot, ein bodengestütztes Flugabwehrraketen-System.

64 Milliarden für Waffen und Ausrüstung

Daten des Ukraine Support Trackers* des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) zeigen: Von Kriegsbeginn bis zum 31. Dezember 2024 flossen militärische Hilfsleistungen von gut 64 Milliarden Euro (60 Milliarden Franken) an die Ukraine. Damit sind die USA der grösste Unterstützer für Waffen und Ausrüstung. Insgesamt waren es bisher Hilfsgelder von gut 114 Milliarden Euro (107 Milliarden Franken).

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Während ein Unterbestand bei Himars und ATACMS durch Ersatzlieferungen aus Europa, zum Beispiel aus Frankreich oder Grossbritannien, kompensiert werden könnte, würde eines jedoch sehr schwer wiegen, sagt Markus Reisner, österreichischer Historiker und Offizier, zu «Focus».

USA auf operativer Ebene essenziell

Der Wegfall von Aufklärungsdaten, auf die die Ukraine dringend angewiesen ist. «Auf operativer Ebene sind die USA essenziell für die Übermittlung von Aufklärungsdaten, die das Fundament für das Lagebild und daraus resultierende gezielte Angriffe der Ukraine bilden», so Reisner.

Wie lang die Ukraine sich ohne diese Hilfen verteidigen kann, ist unklar. Aber: Dieser Wegfall «hat unmittelbare Auswirkungen auf das Gefechtsfeld, die Europa nicht kompensieren kann», stellt Reisner klar. Es komme hinzu, dass Europa «keine gleichwertigen IT-Ressourcen» habe und somit selbst «stark beeinträchtigt» wäre.

Selenski «nicht an Frieden interessiert»

Die US-Militärhilfe wird aktuell einer Prüfung unterzogen, wie das Weisse Haus bestätigt. Trump hatte nach dem Streit mit Selenski in Washington erklärt, der ukrainische Präsident sei nicht an Frieden interessiert, solange die USA militärisch Hilfe leisteten, weil Selenski dies als strategischen Vorteil gegenüber Russland betrachte.

* Der Ukraine Support Tracker erfasst systematisch den Wert der Unterstützung, die Regierungen von 41 westlichen Ländern der Ukraine seit Februar 2022 zugesagt haben. Erfasst sind militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die öffentlich bekannt sind. 


Fehler gefunden? Jetzt melden