Trump attackiert New Yorker Richter
«Lass meine Kinder in Ruhe!»

Donald Trump in Rage: Dass seine Söhne vor Gericht befragt werden, gefällt dem Ex-Präsidenten gar nicht. Derweil muss er sich auf eine happige Geldstrafe wegen Betrugs einstellen.
Publiziert: 01.11.2023 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2023 um 08:44 Uhr
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Ex-Präsident Donald Trump ist ausser sich, weil seine Söhne vor Gericht befragt werden.
Foto: keystone-sda.ch

Der frühere US-Präsident Donald Trump (77) hat erneut den im New Yorker Betrugsprozess gegen ihn zuständigen Richter attackiert. «Lass meine Kinder in Ruhe, Engoron», schrieb Trump am Mittwoch auf seiner Onlineplattform Truth Social an die Adresse von Richter Arthur Engoron (74). Der 77-jährige Republikaner bezog sich damit auf die für diese Woche geplante Befragung seiner ältesten Söhne Donald Trump Junior (45) und Eric Trump (39) vor Gericht.

Trump bezeichnete Engoron auf Truth Social als politisch motivierten Richter, «der die schmutzige Arbeit für die Demokratische Partei erledigt». Engoron sei «verrückt, total irre und gefährlich» – und eine «Schande» für seinen Berufsstand.

Wie viel müssen die Trumps zahlen?

Im Zivilprozess wird dem Ex-Präsidenten und seinen beiden ältesten Söhnen vorgeworfen, über Jahre die Vermögenswerte des Familien-Immobilienimperiums aufgeblasen zu haben, um an bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen zu kommen. Der 45-jährige Don Jr. und der 39-jährige Eric sind Exekutiv-Vizepräsidenten der Trump Organization, der zahlreiche Immobilien, Hotels und Golfplätze gehören. Sie sollten am Mittwoch und Donnerstag befragt werden.

Bei dem Prozess könnte auch Trumps älteste Tochter Ivanka (42) befragt werden. Sie ist in dem Verfahren aber keine Beschuldigte mehr.

Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James (65), hatte Trump und seine Söhne im September 2022 verklagt. Sie erzielte bereits vor dem Auftakt des Prozesses Anfang Oktober einen wichtigen juristischen Erfolg: Richter Engoron urteilte, dass Trump die Vermögenswerte seiner Immobilien zu hoch angab und damit «Betrug» beging.

Bei dem Zivilprozess geht es deswegen insbesondere um die Frage, wie hoch die Strafe ausfallen wird. Generalstaatsanwältin James hat unter anderem eine Geldstrafe von 250 Millionen Dollar gefordert. Sie will auch, dass Trump und seine beiden ältesten Söhne in New York keine Unternehmen mehr leiten dürfen. Eine Gefängnisstrafe droht dem Ex-Präsidenten in diesem Verfahren nicht.

Vier weitere Stafverfahren für Trump

Trump, der bei der Präsidentschaftswahl in einem Jahr erneut antreten will, hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und als politisch motiviert bezeichnet. Der Ex-Präsident hat in diesem Zusammenhang immer wieder Generalstaatsanwältin James und Richter Engoron attackiert. Engoron verhängte zwei Mal Geldstrafen gegen Trump, weil dieser eine Gerichtsmitarbeiterin attackiert hatte.

Neben dem Zivilverfahren ist der Ex-Präsident in vier Strafverfahren angeklagt worden. Bei zwei Anklagen geht es um die Versuche des Ex-Präsidenten, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten. (AFP/bab)

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