Trotz Corona wollen alle hoch
Schon wieder Megastau am Mount Everest

Es ist einiges los zurzeit auf dem höchsten Berg der Welt. Und das, obwohl am Fusse des Mount Everest das Coronavirus wüten soll.
Publiziert: 08.06.2021 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2021 um 16:28 Uhr
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Es ist einiges los am höchsten Berg der Welt!
Foto: AFP

Um den Mount Everest zu bezwingen, reichen zurzeit Mut und Durchhaltevermögen allein nicht aus. Man braucht vor allem auch Geduld. Um auf den höchsten Punkt der Erde (8848 Meter) zu gelangen, muss man Schlange stehen.

Da bereits in wenigen Tagen die Hauptsaison zu Ende geht, brechen unzählige Alpinisten derzeit zum Gipfel auf. Dafür müssen sie sich in Reih und Glied aufstellen – und im Gänsemarsch den Berg erklimmen. Während es im vergangenen Jahr ruhig war im Himalaya-Gebirge, ist der Ansturm 2021 wieder gross.

Neue Weltrekorde aufgestellt

Sogar einige Weltrekorde sind diese Saison bereits verzeichnet worden, wie die «Bild» berichtet. So soll eine Lehrerin aus Hongkong den Rekord für den schnellsten Aufstieg einer Frau aufgestellt haben. Innerhalb von 25 Stunden und 50 Minuten soll sie den Gipfel erklommen haben. Ausserdem soll es die erste Familie mit acht Geschwistern auf den höchsten Punkt geschafft haben und ein Sherpa-Bergführer soll zum 25. Mal ganz oben gestanden haben.

Doch die Umstände in den luftigen Höhen machen den Alpinisten zu schaffen. Geringe Sauerstoffverfügbarkeit, eisige Kälte und starker Wind haben schon so manchen Abenteurer an den Rand der Erschöpfung oder sogar in den Tod getrieben. In diesem Jahr kommt noch ein weiteres Übel hinzu: das Coronavirus.

Das Virus soll nämlich im Himalaya wüten, wie der Tiroler Expeditionsveranstalter Lukas Furtenbach vermutet. Laut ihm sollen mindestens 100 Bergsteiger am Mount Everest infiziert sein. «Wenn ich hier durchs Basislager gehe, höre ich Husten aus den verschlossenen Zelten. Nicht den gewöhnlichen Husten, der durch die Höhe entsteht, sondern einen, der sich wirklich krank anhört», erzählt er. Die nepalesischen Behörden sollen die Infektionen vertuschen, so Furtenbach.

Starb der Schweizer am Corona-Virus?

Erst vor wenigen Wochen brach der Schweizer Abdul Waheed Waraich (†41) beim Abstieg vom Gipfel zusammen – und starb. Einem amerikanischen Bergsteiger widerfuhr das gleiche Schicksal. Als Todesursache wurde Erschöpfung angegeben. Doch Furtenbachs Verdacht lässt an dieser Version zweifeln. Es könnte auch das Coronavirus dahinter stecken. Der Tiroler empfiehlt: «Ich würde als Angehöriger den Leichnam bergen und obduzieren lassen, inklusive Corona-Test.»

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Trotz der Risiken schrecken die Alpinisten nicht vor dem Himalaya-Abenteuer zurück. Rund 408 ausländische Abenteurer sollen eine Aufstiegsgenehmigung erhalten haben. Das sind so viele wie noch nie seit der Erstbesteigung des höchsten Gipfels der Welt im Jahr 1953. (aua)

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