Erschreckende Bilder aus Brasilien: Im Rekordtempo werden massenweise Gräber ausgehoben. Es sind oft flache Gräber, die in Brasilien «covas rasas» («flache Höhlen») genannt werden. Dabei handelt es sich um die älteste und einfachste Art der Bestattung, die ursprünglich für die ärmere Bevölkerung gedacht war.
Die rasant steigende Zahl der Todesopfer fordert eine schnelle und einfache Aushebung von Gräbern. Für viele Familien sind die «covas rasas» in der momentanen wirtschaftlichen Lage die einzige Art, ihre Angehörigen zu bestatten.
Trauriger Rekord in Brasilien
Am Mittwoch meldete Brasilien 2286 Corona-Todesopfer – innert 24 Stunden. Das ist trauriger Rekord. Das grösste Land Lateinamerikas zählt neben den USA und Indien zu den am schwersten vom Virus betroffenen Nationen.
Seit dem Ausbruch der Pandemie haben sich in Brasilien über 11 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Corona forderte bisher über 277'000 Menschenleben.
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Von den über 211 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern konnten bisher knapp 2,8 Millionen geimpft werden – das betrifft lediglich 1,3 Prozent der Bevölkerung. Die ersten Impfdosen wurden erst im Januar verabreicht.
Intensivstationen am Limit
Das Gesundheitssystem ist in vielen Städten Brasiliens zusammengebrochen, die Intensivstationen für Corona-Infizierte sind in Teilen des Landes zu 100 Prozent ausgelastet, schreibt «RedaktionsNetzwerk DeutschlandD». In den letzten sieben Tagen wurden täglich zwischen 70'000 und 80'000 Neuansteckungen verzeichnet.
Lokale Politiker hatten zuletzt die Massnahmen zur Bekämpfung der Virusausbreitung verschärft, schreibt «RND» weiter. So kam es beispielsweise zu Schulschliessungen und verlängerten Ausgangssperren.
Präsident Jair Bolsonaro (65), der das Coronavirus nach wie vor verharmlost und auch den Sinn der Impfung bezweifelt, lehnt sich aus wirtschaftlichen Gründen gegen Einschränkungen auf. (une)