Auf einen Blick
- Chris Willson kaufte 2008 ein historisches Kreuzfahrtschiff
- Er investierte über eine Million Dollar in die Renovierung
- Das Schiff begann sieben Monate nach dem Verkauf zu sinken
Der US-Amerikaner Chris Willson traf 2008 eine lebensverändernde Entscheidung. Auf der Kleinanzeigen-Plattform «Craigslist» entdeckte er ein historisches Kreuzfahrtschiff und entschied sich kurzerhand dazu, es zu kaufen.
Rund 15 Jahre lang restaurierte der Mann aus Utah das 90 Meter lange Schiff und wohnte zusammen mit seiner Partnerin gar auf seinem Herzensprojekt. Sein Ziel: das historische Kreuzfahrtschiff mit 85 Kabinen, einem Schwimmbad und einem Theater in ein Museum zu verwandeln. Der begeisterte Schiffs-Fan benannte das Schiff, das ursprünglich Wappen von Hamburg hiess, in Aurora um und investierte nach eigenen Schätzungen weit über eine Million Dollar in die Instandhaltung und Renovierung. 2012 liess er es zu einem Fluss-Delta nahe der kalifornischen Stadt Stockton transportieren. «Wir wollten es an einer Location mit flachem Wasser haben.»
Anwohnern waren Renovationsarbeiten ein Dorn im Auge
Leider liefen Willsons ambitionierten Pläne nicht so wie geplant. Zunächst kam der Amerikaner mithilfe von Freiwilligen gut vorwärts, doch irgendwann begannen sich die Anwohner über die Arbeiten aufzuregen. Die Nachbarn waren nicht begeistert, ein so grosses, ausgemustertes Schiff in der Nähe ihres Wohnortes zu haben. Verschiedene lokale Behörden schalteten sich ein.
Zunächst passierte nichts. Doch als 2021 ein grösseres Schiff in der Nähe sank, das Öl und Diesel verlor, wurde allmählich klar, dass es keine Zukunft für die Aurora geben würde. «Wären wir in einem anderen Land gewesen, hätte es mit der Fertigstellung eventuell geklappt», sagt Willson.
Im Oktober 2023 musste Willson die schmerzhafte Entscheidung treffen, das Schiff zu verkaufen. «Wir haben die Zeit auf diesem Schiff absolut geliebt», sagt Willson gegenüber CNN Travel. «Es zu verkaufen, war wahrscheinlich das Schwerste, was ich in meinem Leben je getan habe.» CNN Travel konnte nicht verifizieren, wer derzeit der rechtmässige Besitzer des Schiffes ist.
Schiff gilt als Umweltgefahr
Sieben Monate nach dem Verkauf begann die Aurora, zu sinken. Die Küstenwache stellte fest, dass das Kreuzfahrtschiff ein Loch hatte, Wasser eindrang und Diesel und Öl ausliefen. Die kalifornische Stadt Stockton hat die Bergungsarbeiten mittlerweile übernommen. Es müsse nun abgeklärt werden, wie gross das Risiko ist, das von dem Schiff ausgeht, berichtet CNN Travel unter Berufung auf Connie Cochran, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Stockton.
Das Schiff gelte als «Gefahr für die Umwelt» und soll in den kommenden Wochen abgeschleppt und schliesslich vernichtet werden. Dies will Willson verhindern. Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass die Aurora gerettet werden kann.