Tel Aviv feiert die Freiheit
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Impfturbo Israel:Tel Aviv feiert die Freiheit

Traum-Bilder aus Tel Aviv
Impfturbo-Israel feiert die Freiheit

Die Impfstrategie in Israel scheint erfolgreich. Neue Lockerungen geben den Menschen die Freiheit zurück – zumindest denen mit einem «grünen Pass». Bilder aus Tel Aviv sprechen für sich und machen Hoffnung.
Publiziert: 17.03.2021 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2021 um 13:42 Uhr
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Diese Bilder wecken Sehnsüchte: Gemeinsam in einer Bar sitzen, essen, trinken, das Leben geniessen. Es ist das wovon viele Menschen zurzeit träumen. In Tel Aviv scheint der Traum zur Realität geworden sein.
Foto: Screenshot (Twitter)

Die Stimmung ist ausgelassen. Die Menschen sitzen in einer Bar beisammen. Sie umarmen sich. Es wird gelacht, getrunken und miteinander angestossen. Eine Gruppe junger Frauen tanzt vergnügt auf den Tischen – sie verbreiten gute Laune, sodass der Nachbartisch sich ihnen anschliesst.

Es ist eine Momentaufnahme, die Sehnsüchte weckt. Denn es ist das, wovon viele Menschen seit Monaten träumen. Doch für die meisten scheint das in Pandemie-Zeiten unwirklich. Nicht so für die Israelis. Für sie ist der Traum zur Realität geworden, wie die Videoaufnahme von Tel Aviv am Dienstag zeigt. Denn dank des Impfturbos geht es für das Land in grossen Schritten Richtung Normalität.

Video weckt Sehnsüchte

Seit dem 19. Dezember läuft die erfolgreiche Impfkampagne des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu (71), wie der «Spiegel» berichtet. Bisher wurde 45 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft – mit beiden Impfdosen.

Deswegen wurden zum 7. März neue Lockerungen verkündet. Meist sind diese aber an den «grünen Pass» gekoppelt – den digitalen Impfpass in die Freiheit. Den bekommt man aber nur, wenn man bereits seit einer Woche vollständig geimpft ist oder als Corona-Genesener gilt.

Lockerungen unter Auflagen

Seit knapp zwei Wochen dürfen Cafés und Restaurants wieder aufmachen. Doch sind im Innenraum nur Menschen mit «grünem Pass» erlaubt, bei maximal 100 Gästen. Nicht-Geimpfte dürfen sich bislang nur im Aussenbereich aufhalten.

Die Wiedereröffnung von Veranstaltungshallen und Gärten sind ebenfalls an Richtlinien gebunden: Sie dürfen für maximal 300 Personen die Türen öffnen und nicht mehr als zu 50 Prozent ausgelastet sein. In Sportstadien sind momentan bis zu 1500 Besuchern erlaubt.

Schulen und Universitäten öffnen ebenfalls unter Auflagen – so dürfen beispielsweise Studenten ohne «grünen Pass» weiterhin nicht vor Ort an den Vorlesungen teilnehmen. Sie müssen diese weiterhin per Video verfolgen.

Reisen wieder möglich

Die Regierung hebt auch das Einreiseverbot für Israelis aus dem Ausland auf. Jedoch ist die Zahl der zulässigen Einreisen auf 3000 Personen pro Tag beschränkt.

Für Ausländer und Touristen bleibt die Einreise streng geregelt. Neben einem negativen PCR-Test muss man auch eine spezielle Genehmigung des israelischen Gesundheitsministeriums vorweisen. Weitere Tests können vor Ort anfallen, und auch eine Quarantäne von mindestens 10 Tagen ist vorgeschrieben.

Wegen der bevorstehenden Wahl in zwei Wochen wird zurzeit nur wenigen Ausländern die Einreise gewährt, schreibt das Gesundheitsministerium auf seiner Webseite.

Kritische Stimmen zum Impfpass

Während viele Menschen die wieder gewonnene Freiheit durch die Impfung geniessen, gibt es auch kritische Stimmen. Der Musiker Itamar Ben Yakir sagte der «Deutschen Welle»: «Der Druck, sich impfen zu lassen, ist enorm.» Der Impfpass spalte aus seiner Sicht die Gesellschaft.

Doch die Botschaft der Regierung ist klar: Nur wer sich impfen lässt, bekommt seine Freiheit zurück. Oder in den Worten des Gesundheitsministers Yuli Edelstein (62): «Wer sich nicht impfen lässt, wird zurückgelassen.» (aua)

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