Tragödie in Tetovo
14 Tote bei Brand in Covid-Spital in Nordmazedonien

In Nordmazedonien brennt am Donnerstag ein Spital für Corona-Patienten nieder. Wie es zur Tragödie kam, ist noch unklar.
Publiziert: 09.09.2021 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2021 um 08:19 Uhr
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In Nordmazedonien brennt ein Corona-Spital nieder.
Foto: AFP

Bei einem Brand in einem Covid-Krankenhaus in Nordmazedonien sind in der Nacht zum Donnerstag 14 Patienten ums Leben gekommen. Zwölf weitere erlitten Verletzungen, wie das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Skopje mitteilte.

Die genaue Ursache für die Katastrophe in der nordwestlichen Stadt Tetovo werde noch untersucht.

Wasserrohre geschmolzen

Ministerpräsident Zoran Zaev sprach auf Facebook von einer «grossen Tragödie». Das Feuer sei durch eine Explosion ausgelöst worden. Die Ursachen würden noch ermittelt. «Das Feuer wurde gelöscht, aber auch viele Menschenleben wurden ausgelöscht», schrieb Zaev. Möglicherweise sei ein Sauerstofftank explodiert, hiess es in Medienberichten.

Wie der private Sender TV Telma unter Berufung auf Einsatzkräfte und Augenzeugen berichtete, breiteten sich die Flammen in der Container-Anlage des Notkrankenhauses in Windeseile aus. Aufgrund der enormen Temperatur sollen sogar die Wasserrohre aus Metall geschmolzen sein.

Patienten alle verletzt oder gestorben

Zum Zeitpunkt der Katastrophe befanden sich laut Gesundheitsministerium jene 26 Patienten in dem Spital, die entweder starben oder verletzt wurden. Eine nicht näher genannte Zahl von Krankenhausmitarbeitern erlitt Verletzungen.

Tetovo ist das Zentrum des albanischen Siedlungsgebietes in Nordmazedonien. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung des Balkanlandes sind ethnische Albaner. Der Gemeinderat von Tetovo erklärte eine dreitägige Trauerperiode.

In Nordmazedonien hat die Corona-Pandemie wegen der niedrigen Impfquote zuletzt wieder an Fahrt aufgenommen. In dem Balkanland mit etwas mehr als zwei Millionen Einwohnern sind nur 26 Prozent der Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Die 14-Tage-Ansteckungsrate pro 100 000 Einwohner lag nach den letzten Angaben bei 634.

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