Die Regierung habe beschlossen, den für 19 der 47 Präfekturen des Landes verordneten Notstand bis zum 30. September beizubehalten, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Die betroffenen Regionen befänden sich nach wie vor in einer «schwierigen Lage», sagte demnach der für die Corona-Massnahmen zuständige Minister Yasutoshi Nishimura. Der Notstand gilt derzeit für 21 Präfekturen und sollte am kommenden Sonntag enden.
Zwar gingen die Infektionszahlen zuletzt wieder zurück, die Krankenhäuser in den betroffenen Gebieten sind jedoch weiter überlastet. Bei dem «Notstand» in Tokio und anderen Präfekturen geht es vor allem darum, dass Restaurants keinen Alkohol anbieten und früher schliessen müssen.
Mitte August stieg die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen in Japan auf mehr als 25 000. Seitdem ging die Zahl um etwa die Hälfte zurück. Etwa die Hälfte der rund 126 Millionen Einwohner sind Angaben der Regierung zufolge mittlerweile vollständig geimpft.
Ministerpräsident Yoshihide Suga hatte in der vergangenen Woche nach monatelanger Kritik an seinem Umgang mit der Corona-Pandemie seinen Rückzug erklärt. Bei der Ende dieses Monats geplanten Neuwahl des Parteivorsitzes seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) will er nicht mehr kandidieren. Aufgrund der Parlamentsmehrheit der LDP übernimmt der Parteivorsitzende gewöhnlich auch das Amt des Ministerpräsidenten. Wegen der Infektionslage wurden bei den Olympischen Sommerspielen und den Paralympics in diesem Sommer in Tokio die Zuschauer von den Wettkämpfen ausgeschlossen.
(SDA)