Tiroler Skiort greift gegen Partyexzesse durch
Wer hier erbricht, muss Mega-Busse zahlen

Die österreichische Gemeinde Fiss hat genug von Skigästen, die sich daneben benehmen. Dank einer Verordnung können die Behörden jetzt saftige Bussen verhängen.
Publiziert: 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 16:50 Uhr
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Die österreichische Gemeinde Fiss greift gegen Partygäste durch, die sich daneben benehmen.
Foto: Shutterstock

Auf einen Blick

  • Gemeinde Fiss in Österreich greift gegen Partygäste durch
  • Balkon-Video auf der Hexenalm ging zuvor viral
  • Anstandsverordnung mit hohen Bussen in Kraft
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Après-Ski-Partys in den Alpen sind nicht immer nur feuchtfröhlich. Immer wieder kommt es vor, dass Skifahrer sich daneben benehmen. In die Gegend urinieren, randalieren oder nachts durch die Strassen grölen, was das Zeug hält. Szenen, die den Anwohnern das Leben schwer machen.

So wurde in Davos GR der grösste Après-Ski-Hotspot der Schweiz im vergangenen Winter dichtgemacht. Anwohner hatten sich über die laute Musik und das nächtliche Gegröle der Gäste beschwert und einen Anwalt eingeschaltet. Auch in der österreichischen Gemeinde Fiss hat man jetzt genug von den Eskapaden – und greift durch.

Polizei soll sofort reagieren

Eine sogenannte Anstandsverordnung, in der mehrere Massnahmen zusammengefasst sind, soll die Feiernden zur Raison bringen. Sie gilt zunächst für diesen und den nächsten Winter. Darin enthalten: eine Hammerbusse für öffentliches Erbrechen. «Lautes Schreien», «öffentliches Urinieren und Defäkieren» oder das «Öffnen von Kanaldeckeln» stehen ebenfalls unter Strafe.

Obendrein ist der Konsum von Alkohol in der 1000-Einwohner-Gemeinde auf öffentlichen Plätzen ab sofort verboten. Damit nicht genug: Auch das Verschieben von Skiständern und anderer Lärm sind untersagt. Polizisten sind angehalten, bei Beobachtung von Verstössen sofort zu reagieren.

Balkonvideo aus Fiss geht viral

Wer gegen die Regeln verstösst, muss bis zu 2000 Euro (1875 Franken) zahlen. «Auch der Versuch ist nach dieser Bestimmung strafbar», droht die Gemeinde. Zuvor war ein Video auf Tiktok viral gegangen, das Partygäste auf der Hexenalm in Fiss dabei zeigte, wie sie auf einem Holzbalkon herumhüpften. Mehr als 23 Millionen Aufrufe hat das Skandalvideo mittlerweile gesammelt.

Der Balkon in Fiss wackelt darin, als hätte es in der Skiregion ein gewaltiges Erdbeben gegeben. Die Latten biegen durch, unter dem Balkon tanzen Menschen – eine echte Gefahrensituation, grundlos erzeugt durch Betrunkene. Das mittlerweile gelöschte Video ist untertitelt mit dem Satz: «Wünsche mir für 2025 die Stärke dieses Balkons.»

Bürgermeister hat genug

Die Reaktionen in den Kommentaren sind von Fassungslosigkeit geprägt. «Stellt euch vor, ihr verliert jemanden wegen sowas» schreibt jemand, «Wie hohl sind die bitte?» ein anderer.

Bürgermeister Simon Schwendinger hat genug gesehen. «Ein Gast hat es uns zugeschickt. Das Ganze schaut erschreckend aus», sagt er der «Tiroler Tageszeitung» und ergänzt: «Bevor die Probleme grösser werden, greifen wir ein.»

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