Tausende Deutsche betroffen
Krankenschwester spritzte Kochsalz statt Corona-Impfungen

In Deutschland müssen 8557 Personen neu geimpft werden. Grund ist eine Krankenschwester, die Kochsalzlösungen statt Corona-Impfstoffe verabreichte – offenbar bewusst! Laut Ermittlern ist sie eine Corona-Leugnerin.
Publiziert: 10.08.2021 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2021 um 06:04 Uhr
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In einem deutschen Impfzentrum – hier eine Impfung in Dresden – spritze eine Krankenschwester Kochsalz statt Corona-Impfungen.
Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

8557 Deutsche, die glaubten, vollständig geimpft zu sein, müssen nochmals antraben. Grund ist eine Krankenschwester, die im Impfzentrum Roffhausen im Landkreis Friesland (Niedersachsen) statt Pfizer, Astrazeneca oder Moderna Kochsalzlösungen in die Spritzen füllte!

Aufgeflogen ist die Person, gemäss «Bild» eine «gelernte Krankenschwester, eine gestandene Frau um die 40», bereits Mitte April. Damals beobachtete eine Kollegin, wie die Frau eine Ampulle Pfizer beim Anmischen herunterfallen liess und stattdessen sechs Spritzen mit Kochsalzlösung verabreichte. Bei 199 Personen musste der Impfschutz überprüft, in 22 Fällen nachgeimpft werden. Die Frau wurde angezeigt, die Ermittler gingen aber von einem Versehen aus.

Kochsalz vom 5. März bis 20. April?

Mittlerweile haben die Fahnder aber mehr Material gesammelt und hegen den schlimmen Verdacht: Gut möglich, dass die Krankenschwester vom 5. März bis zum 20. April in ihren Schichten ausschliesslich Kochsalzlösung aufgezogen hat.

Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) sagt der «Bild»: Wir gehen davon aus, dass das Vorgehen der Frau Methode haben könnte.» Man sei tief bestürzt und schockiert. 8,9 Prozent der Bevölkerung seien betroffen, die meisten Ü-70, also ausgerechnet diejenigen, die Impfsicherheit benötigen.

Ist die Krankenschwester Corona-Leugnerin?

Laut Ermittlern ist die Verdächtige den Lagern der Impf-Gegner und Corona-Leugner zuzuordnen. «Ein Facebook-Kommentar Ende 2020 und mehrere Whatsapp-Nachrichten liessen uns auf die mögliche Gesinnung der Frau schliessen», wird ein Polizeisprecher in der Zeitung zitiert.

Unter den 8557 Betroffenen sind demnach 1116 Menschen, die vermutlich gar keinen Impfschutz mehr haben. Diese wurden im möglichen Tat-Zeitraum doppelt geimpft. Die lokalen Behörden schreiben die Betroffenen nun an, um allenfalls fehlende Impfungen nachzuholen.

Die Frau hat sich laut «Bild» einen Anwalt geholt. Sie schweigt bisher. Von ihrem Arbeitgeber, dem Deutschen Roten Kreuz, sei sie sofort entlassen worden. (vof)


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