Tod beim Abendessen
So kam das Ehepaar an den hochgiftigen Kugelfisch

Ein Ehepaar in Malaysia hat einen Kugelfisch gegessen – mit tödlichem Ende. Die Frau starb noch am selben Tag, am Samstagmorgen war auch der Ehemann tot.
Publiziert: 10.04.2023 um 14:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2023 um 20:15 Uhr
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Das Ehepaar N. kam nach dem Verzehr von Kugelfisch ums Leben.
Foto: zvg

Ein älteres Ehepaar hat sich in Malaysia auf dem Schwarzmarkt einen Kugelfisch gekauft, um diesen zu essen. Das vermeintliche Festmahl endete tödlich, wie «Malay Mail» berichtet.

Kurze Zeit nach dem Verzehr sollen das Ehepaar N.* erste Anzeichen einer Vergiftung gehabt haben. Beide hätten über ein taubes Gesicht und Herzrhythmusstörungen geklagt, schreibt die Zeitung. Die Frau (83) geriet auf dem Weg in die Notaufnahme in Atemnot und wurde noch am selben Tag für tot erklärt.

Acht Tage Koma

Der Senior (84) soll den Fisch für umgerechnet fünf Franken pro Kilo bei einem Händler erworben haben, wie seine Tochter (51) berichtet. Er habe nicht gewusst, dass der Fisch giftig sei. «Mein Vater erwachte acht Tage nach dem Vorfall aus dem Koma. Leider verschlechterte sich sein Zustand, am Samstag starb er.»

Wie die Tochter weiter erzählt, hatte ihr Vater den Kugelfisch bei seinem Stammfischhändler gekauft. «Es war das erste Mal, dass er Kugelfisch kaufte, und er hatte keine Ahnung, dass er giftig ist», sagt sie zur «The Straits Times». Für den Fisch habe er umgerechnet drei Franken bezahlt.

Regierung soll hart durchgreifen, um weitere Tote zu verhindern

Freunde und Bekannte hätten schon bei dem Händler den Kugelfisch gekauft. Auch sie hatten keine Ahnung, wie gefährlich der Fisch sei. Tatsächlich ist der Kugelfisch hochgiftig. Daher ist der Verkauf und der Verzehr in Malaysia auch verboten. Der Fisch gilt aber als Delikatesse und wird deswegen gerade von Feinschmeckern verspeist. Vor dem Verzehr müssen aber die giftigen Teile entfernt werden.

Die Tochter des Ehepaares fordert, dass die Regierung endlich handelt. Es gibt zwar Gesetze, diese würden aber nicht umgesetzt werden. Und genau das sei wichtig, um den Handel auf dem Schwarzmarkt einzudämmen. «Wenn die derzeitigen Gesetze nicht ausreichen, sollten Änderungen vorgenommen werden, um den Handel mit dem Fisch zu unterbinden», so die Tochter weiter.

Die Öffentlichkeit müsse zudem informiert werden, wie gefährlich der Verzehr wirklich ist. Niemand sollte mehr durch den Kugelfisch sterben müssen. Dafür brauche es Aufklärung und strengere Vorschriften. (lia/jmh)

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