Taliban bestätigen Festnahmen
Drei Ausländer und Übersetzer in Afghanistan festgenommen

Die Taliban haben die Festnahme von zwei Briten und einer Frau mit chinesisch-amerikanischer Staatsbürgerschaft bestätigt. Die Verhaftungen erfolgten in der Region Bamiyan, westlich von Kabul. Die Gründe bleiben unklar, Bemühungen zur Lösung des Problems sind im Gange.
Publiziert: 19:24 Uhr
Die Taliban haben drei westliche Ausländer festgenommen. (Symbolbild)
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Taliban bestätigen Festnahme von drei Ausländern in Afghanistan
  • Taliban nutzen Ausländer, um Zugeständnisse zu erzwingen
  • Vier Personen, darunter ein afghanischer Übersetzer, festgenommen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Die in Afghanistan herrschenden Taliban haben am Montag die Festnahme von zwei britischen Staatsbürgern und einer Frau mit chinesischer und US-Staatsbürgerschaft bestätigt. Die afghanischen Behörden hätten vier Menschen festgenommen, sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Abdul Mateen Qani, der Nachrichtenagentur AFP. Neben den drei Ausländern wurde auch deren afghanischer Übersetzer festgenommen.

«Es werden Anstrengungen unternommen, um dieses Problem zu lösen», sagte Qani, ohne weitere Details zu dem Fall preiszugeben. Zuvor am Montag hatte die Tochter des festgenommenen britischen Ehepaares, Sarah Entwistle, in einem Interview mit dem britischen Radiosender TimesRadio die britische Regierung aufgerufen, «alles in ihrer Macht Stehende» zu tun, um eine Freilassung ihrer Eltern zu erzielen.

Taliban lassen Kanadier frei

Die Festnahme des Ehepaars in der afghanischen Region Bamiyan westlich der Hauptstadt Kabul erfolgte laut britischen Medienberichten am 1. Februar. Grund dafür sei ein Kurs über Erziehung gewesen, den das Ehepaar für Mütter über 30 anbot, berichtete die Zeitung «The Sunday Times».

Es handelt sich nicht um die ersten von den Taliban festgehaltenen Ausländer. Im Januar hatten die radikalislamischen Machthaber einen Kanadier freigelassen. Zwei US-Staatsbürger werden nach wie vor in Afghanistan festgehalten.

Taliban schränken Frauenrechte ein

Häufig werden ausländische Staatsbürger von den international geächteten Taliban benutzt, um Zugeständnisse zu erzwingen. Im Januar etwa hatten die USA in einem Austausch für die Freilassung zweier US-Staatsbürger den afghanischen Kämpfer Chan Mohammed aus der Haft entlassen, der wegen Drogenterrorismus verurteilt worden war.

Nach jahrelanger westlicher Militärpräsenz hatten die Taliban im August 2021 die Macht in Afghanistan zurückerobert und ein sogenanntes islamisches Emirat ausgerufen. Seither setzen sie ihre strenge Auslegung des Islam mit drakonischen Gesetzen durch und beschneiden insbesondere Frauenrechte.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?