Auf dem Flughafen von Chisinau in der Republik Moldau hat ein bewaffneter Mann Behörden zufolge mehrere Schüsse abgefeuert. Zwei Menschen seien am Freitag auf dem internationalen Airport der Hauptstadt getötet worden, meldete das moldauische Internetportal «agora.md» nach Behördenangaben. Der mutmassliche Täter sei bei einem Polizeieinsatz verletzt und festgenommen worden. Er soll zuvor durch Grenzschutzbeamte an der Einreise gehindert worden sein. Nach unbestätigten Medienberichten entriss er bei der Kontrolle einem Beamten die Pistole und gab dann Schüsse ab.
Ein Grenzschutzpolizist und ein weiterer Mensch seien getötet worden, hiess es nach vorläufigen Angaben. In zunächst unbestätigten Berichten war auch von einer Geiselnahme die Rede gewesen. Das Flughafengebäude war evakuiert worden. Im Flugverkehr kam es zu Verzögerungen.
Russen werden streng kontrolliert
Moldauischen Medien zufolge soll es sich bei dem mutmasslichen Täter um einen russischen Staatsbürger handeln, der mit einem Flugzeug aus der Türkei gelandet war. Die zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine gelegene frühere Sowjetrepublik Moldau ist beliebtes Reiseziel von Russen und ein wichtiger Verkehrsknoten- und Transitpunkt. Dort landen täglich Hunderte russische Staatsbürger, die meist an der Passkontrolle zur Seite genommen und noch einmal gesondert zum Grund ihrer Einreise befragt werden.
Die Lage in Moldau ist wegen russischer Versuche, dort Einfluss zu nehmen, politisch angespannt. Zudem wollen die moldauischen Sicherheitskräfte verhindern, dass dort verdeckt russische Kämpfer einreisen, um die Lage in dem kleinen und völlig verarmten Land zu destabilisieren. Deshalb überprüfen die Behörden besonders Russen, die dort allerdings auch eine ethnische Minderheit ausmachen. In der von Moldau abtrünnigen moskautreuen Region Transnistrien hat Russland zudem Soldaten stationiert. (SDA)