Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hofft die Ex-Sowjetrepublik Moldau auf Unterstützung des Westens für die Verteidigung des Landes. Auf die Frage eines Journalisten, ob Moldau Waffen und militärische Ausrüstung aus dem Westen wünsche, sagte die moldauische Präsidentin Maia Sandu (50) am Montag in Bukarest im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (64) und ihrem rumänischen Amtskollegen Klaus Iohannis (63): «Ja, wir müssen die (unsere) Verteidigungsfähigkeit konsolidieren und ja, wir brauchen Hilfe dafür und ja, wir diskutieren darüber mit Partnern.»
Moldau grenzt an die Ukraine und an Rumänien. Sandu sagte, ihr Land sei immer wieder «hybriden Angriffen» und «Destabilisierungsversuchen» von russischer Seite ausgesetzt. Scholz und Iohannis betonten mehrfach, dass der Westen Moldau unter anderem wirtschaftlich beistehen werde.
Deutschland sagt Moldau Hilfe zu
Moldau strebt zwar nicht in die Nato, will aber der Europäischen Union beitreten. Im Juni 2022 erhielt das Land wie die Ukraine den Kandidatenstatus. Deutschland und andere EU-Staaten unterstützen Moldau mit hohen Geldsummen. Bei drei Geber-Konferenzen im vergangenen Jahr kamen weit mehr als eine Milliarde Euro zusammen – viel Geld in einem Land mit einer jährlichen Wirtschaftsleistung von zuletzt etwa 14 Milliarden US-Dollar.
Die Bundesregierung hatte Moldau im vergangenen Jahr auch militärische Hilfe zugesagt. Im Januar wurden die ersten von 19 gepanzerten Transportfahrzeugen vom Typ Piranha an die moldauischen Streitkräfte geliefert.
Moldau ist politisch zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. In der abtrünnigen Region Transnistrien, einem schmalen Landstreifen an der Grenze zur Ukraine, sind seit den 1990er-Jahren russische Soldaten stationiert. Dort soll sich auch noch ein riesiges Munitionsdepot aus sowjetischen Zeiten befinden. (SDA)