Eine Explosion am Himmel: Aus der Ferne ist zu sehen, wie ein Flammenstreifen – begleitet von Rauchschwaden – zu Boden fliegt. Inmitten eines Brachlands stehen Soldaten und jubeln lauthals. Laut Militärangaben zeigt das Video, das ukrainische Streitkräfte am Montag auf Facebook veröffentlicht haben, wie ein Gepard-Flugabwehrpanzer aus deutscher Produktion einen russischen Marschflugkörper abschiesst.
«Von Partnern bereitgestellte Ausrüstung schützt den ukrainischen Himmel vor den Marschflugkörpern der Terroristen», heisst es auf Facebook. «Dieses Mal ist es eine tadellose Arbeit des deutschen Gepards. Vielen Dank, Deutschland.»
Russland feuert knapp 70 Raketen ab
Die Echtheit des Videos konnte bisher nicht unabhängig bestätigt werden, schreibt die «Welt». Am Montag herrschte in der gesamten Ukraine Luftalarm. Mit Dutzenden Raketen griffen die Russen die Ukraine an. Die ukrainische Luftabwehr spricht von knapp 70 Marschflugkörpern, die am Montag eingesetzt worden seien. Einen Grossteil davon – mehr als 60 Stück – habe man abwehren können.
Für den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (44) ist das ein «konkreter Beweis, dass der Terror besiegt werden kann». Das sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Ob das veröffentlichte Video vom Panzer-Einsatz am Montag während der Angriffe aufgenommen worden ist, ist indes noch unklar.
Der Gepard – der schnellste seiner Art
Bereits 30 Gepard-Flugabwehrpanzer hat die Ukraine aus den Beständen des Herstellers Krauss-Maffei Wegmann erhalten. Und noch eine Lieferung ist auf dem Weg: Die Bundesregierung kündigte am Freitag an, dass sie sieben weitere Geparde in die Ukraine schicken werde. Laut «Spiegel» handelt es sich dabei um die letzten Modelle des Waffensystems aus Beständen der Industrie. Eigentlich war es vorgesehen, diese zu verschrotten. Seit Beginn des Kriegs hat Deutschland Waffen und Ausrüstung im Wert von fast zwei Milliarden Euro an die Ukraine geliefert.
Der Gepard ist dabei ein besonders schlagkräftiges Modell: Er gilt als das schnellste Waffensystem seiner Art. In 2,5 Sekunden dreht sich der Turm mit seinen zwei Kanonen vollständig um seine eigene Achse. Zwischen dem Erkennen und der Bekämpfung eines Feindes dauert es in der Regel nicht einmal vier Sekunden. (bab)