Die ukrainischen Bauern können sich nur schwer gegen die bewaffneten Invasoren aus Russland wehren. Wie sich jetzt aber zeigt, nutzen die Landwirte wohl alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um die gegnerischen Kämpfer zu sabotieren.
In der ukrainischen Stadt Melitopol sollen einige Bauern ihre Kirschen vergiftet haben, wie Iwan Fedorow (33), Bürgermeister von Melitopol, der «Ukrainian News» sagt. «Unsere Bauern haben ein Geschenk für die russischen Faschisten vorbereitet – frisch behandelte Süsskirschen, die eine Massenerkrankung unter den Russen verursacht haben», erklärte der Bürgermeister. Seine Angaben konnten bisher nicht unabhängig überprüft werden.
Die Idee dazu sei entstanden, weil die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin (69) regelmässig die Ernte der örtlichen Farmer klauten.
Bürgermeister wurde verschleppt
«Das ist eine Art von Partisanenbewegung, Widerstand, der heute auf dem Gebiet des Bezirks Melitopol existiert», sagte Fedorow weiter. «Ihr solltet uns nichts stehlen, alles wurde durch die harte Arbeit unserer Bauern angebaut.»
Die Stadt Melitopol, die sich im Süden des Landes befindet, wird schon seit den ersten Tagen des Krieges von Russland besetzt. Iwan Fedorow zufolge ergibt sich die örtliche Bevölkerung aber weiterhin nicht. An einem Sonntag konnten die Einwohner der Stadt für einen russischen Pass anstehen. Laut dem Bürgermeister nahmen «nur 15 von 70'000 Einwohnern, die in der vorübergehend besetzten Stadt geblieben sind», das Angebot wahr.
Fedorow musste die Gewalt der Russen bereits am eigenen Leib erfahren. Der Ukrainer wurde nach der russischen Besetzung mit einem Plastiksack über dem Kopf verschleppt und über mehrere Tage hinweg verhört. Die Bilder von seiner Entführung gingen um die Welt. Später kam der Politiker dann infolge eines Gefangenenaustauschs wieder frei. (obf)