2000 Tote nach Erdrutsch befürchtet – verzweifelte Suche nach Überlebenden in Papua-Neuguinea
«Die Zeit arbeitet gegen uns»

Nach einem Erdrutsch in Papua-Neuguinea mit Hunderten Toten schwindet die Hoffnung auf Überlebende. Rettungskräfte kämpfen gegen die Zeit und gefährliche Bedingungen. Mehr als 2000 Personen sollen verschüttet worden sein.
Publiziert: 27.05.2024 um 06:55 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 09:45 Uhr
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Nach dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea arbeiten die Rettungskräfte unter gefährlichen Bedingungen.
Foto: AFP
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AFPAgence France Presse

Nach dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea mit Hunderten Toten schwindet die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. «Seit der Katastrophe sind bereits drei Tage und sieben Stunden vergangen», sagte Serhan Aktoprak von der Niederlassung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Port Moresby am Montag der Nachrichtenagentur AFP. «Wir befinden uns also in einem Wettlauf gegen die Zeit, aber inwieweit wir Menschen in Sicherheit bringen können, ist eine andere Frage».

Die Rettungskräfte arbeiteten unter gefährlichen Bedingungen. «Es stürzen weiter Felsen herab und bewegen den Boden», sagte Aktoprak. «Erschwerend kommt hinzu, dass unter den Trümmern Grundwasser fliesst, das die Oberfläche des Bodens in eine Rutschbahn verwandelt.»

Intensive Regenfälle und Überschwemmungen

Schwere Maschinen und Bagger sollten eigentlich am Sonntagabend am Unglücksort eintreffen. Ihr Transport wurde jedoch durch Kämpfe rivalisierender Stämme entlang der einzigen Route verzögert, die nicht durch den Erdrutsch blockiert war.

Das Unglück hatte sich am frühen Freitagmorgen in einem entlegenen Gebiet des Inselstaats in Ozeanien ereignet. Nach Uno-Angaben werden 2000 Todesopfer befürchtet. Die Regierungsbehörde hat die Zahl mittlerweile bestätigt. 

So ist die Lage vor Ort

Die Hauptstrasse in die Region sei komplett blockiert, heisst es in einem Schreiben des Katastrophenschutzes, das an die Vereinten Nationen in der Hauptstadt Port Moresby gerichtet war. «Die Situation ist weiter instabil, da sich der Erdrutsch weiterhin langsam verschiebt und dies sowohl für die Rettungsteams als auch für die Überlebenden eine anhaltende Gefahr darstellt.»

Auf Videos aus dem Katastrophengebiet waren Menschen zu sehen, die barfuss und nur mit Schaufeln versuchten, Angehörige und Freunde unter den riesigen Geröllmassen zu finden. Die meisten Häuser sind laut Aktoprak sechs bis acht Meter tief unter dem Geröll begraben worden. Die Vereinten Nationen halfen derweil bei der Einrichtung von Evakuierungszentren für Betroffene.

Papua-Neuguinea liegt im südwestlichen Pazifik und wird häufig von heftigem Regen heimgesucht. In diesem Jahr gab es bereits intensive Regenfälle und Überschwemmungen. Im März waren mindestens 23 Menschen bei einem Erdrutsch in einer nahe gelegenen Provinz ums Leben gekommen.

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