Geräumt werden rund 35'000 Kubikmeter Material, wie die Gemeinde Glarus Süd am Dienstag mitteilte. Das entspricht etwa dem Volumen von 35 Einfamilienhäusern. Die Gemeinde schloss im März den Ausbau der technischen Überwachung der Rutschung ab. «Dadurch ist es nun mit einem vertretbaren Restrisiko möglich, mit den Räumungsarbeiten zu beginnen», hiess es in der Mitteilung.
Für die Vergabe der Räumungsarbeiten an ein privates Unternehmen musste zudem eine gesetzlich verlangte Ausschreibung durchgeführt werden. Da diese nun abgeschlossen ist, konnte die beauftragte Firma am Montag mit den ersten schweren Räumungsmaschinen auffahren.
Ein Grossteil des Materials wird auf eigens erstellte Ablagerungsflächen abtransportiert. Beim Ausheben der Ablagerungsflächen kann laut der Gemeinde sehr gutes Material gewonnen werden, welches wiederum für diverse geplante Schutzbauten verwendet werden kann. Deshalb werden die Räumungsarbeiten und das Erstellen der Schutzbauten parallel ausgeführt.
Ferngesteuerter Raupenbagger im Einsatz
Bereits seit Februar war die Armee mit einem ferngesteuerten Raupenbagger bei der Wagenrunse im Einsatz. Sie grub einen Entlastungsgraben für das Ableiten von Wasser und kleineren Murgangschüben innerhalb der roten Gefahrenzone. Mit dieser Massnahme konnte erreicht werden, dass das Wasser nicht mehr entlang von Gebäuden und durch sie hindurch fliesst, die später wieder genutzt und bewohnt werden sollen.
Im weniger gefährdeten Teil des Plattenau-Quartiers hatte die Räumung bereits im Januar begonnen. Private Unternehmen, der Zivilschutz und Mitarbeitende der Gemeinde befreiten Keller, Erdgeschosse und Strassen vom bis zu zwei Meter hoch stehendem Schlamm.
Ende August letzten Jahres hatten zwei Erdrutsche aus dem Gebiet Wagenrunse das Quartier getroffen. Kurz vor Weihnachten war ein weiteres Mal Erdmaterial losgebrochen und verschüttete als Murgang weitere Teile des Quartiers. An 27 Gebäuden entstand Totalschaden. Zwischenzeitlich waren über 100 Personen evakuiert. (SDA)