In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli brach die Katastrophe über ganze Landstriche in Westdeutschland herein. Die Hochwasserfluten forderten 141 Menschenleben – und noch immer werden 17 Personen vermisst.
Die Suche nach Verschollenen wird von Hunderettungsteams unterstützt. Nicht nur deutsche, sondern auch Schweizer Helfer durchforsten die Gebiete. Die Helfer von Redog rücken jeweils mit ausgebildeten Spürhunden aus, wenn Personen vermisst werden. Ihre Arbeit ist äusserst schwierig – und belastend.
Selbst Spezialisten kommen an ihre Grenzen
Am Montagabend kehrte eine Redog-Equipe zurück in die Schweiz – sie war in Ahrtal im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Drei Tage lang haben speziell ausgebildete Suchhunde zusammen mit ihren Haltern die Ufer des Flusses Ahr abgesucht. Auf ihrer Homepage schildert die Organisation die immer noch prekären Verhältnisse in den zerstörten Gebieten: Teilweise sei das Geröll so ineinander geschoben und verflochten, dass selbst für die Spezialisten kein Durchkommen möglich ist.
Die Überschwemmungen haben Häuser, Strassen, Brücken und die gesamte Infrastruktur weggeschwemmt und überflutet. «Durch die speziell instabile Trümmerlage mit grossen Hohlräumen sowie stark mit Schlamm verdichteten Stellen und einer Abbruchkante von rund drei Metern Höhe gegen das Wasser gestaltete sich der Einsatz sehr schwierig», sagt Redog-Equipenleiterin Brigitte Ochensberger. Man könne immer noch nicht ausschliessen, dass sich in tieferen Lagen noch Menschen befinden würden.
«Grosse Dankbarkeit spürbar»
«Die Behörden wollen ganz sichergehen, dass sich keine Menschen in diesen Abfallbergen befinden, bevor sie mit den schweren Maschinen beginnen, die Berge abzutragen», erklärt Ochensberger. Das ist auch der Moment, bei dem die Suchhunde zum Einsatz kommen. Nach Katastrophen wie Überschwemmungen oder Erdrutschen werden zuerst die Überlebenden geborgen und dann in den Trümmern nach Überlebenden gesucht. Danach werden schliesslich die Leichensuchhunde aufgeboten.
Während des Einsatzes an der Ahr stiess die Redog-Equipe auf keine Leichen. Trotzdem habe man gemerkt, wie die Leute im zerstörten Gebiet die Arbeit der Tiere und ihrer Halter geschätzt hätten, erklärt Ochensberger. «Es ist eine grosse Solidarität, Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft sowohl von der betroffenen Bevölkerung als auch von den Helfenden spürbar.» (was)