Das Wasser steht den New Yorkern zwar nicht ganz bis zum Hals, aber buchstäblich fast bis zum Bauch. Der Sturm Elsa sorgt seit Freitag nicht nur für überschwemmte Strassen, sondern auch für geflutete U-Bahn-Stationen. Auf zahlreichen Twitter-Videos ist zu sehen, wie das ganze Regenwasser fast wie ein Wasserfall runterdonnert und sich dann in den Gängen staut. Das Abfluss-System ist komplett überlastet.
«Will jemand, eine Runde in der Subway schwimmen gehen?», fragt ein User scherzhaft. Manche versuchen mit ein bisschen Fantasie, ihre Kleider trocken zu halten und stülpen sich einen Abfallsack über, bevor sie in die braune Brühe steigen. Andere steigen mit beiden Beinen in den Plastiksack und versuchen, durch das Wasser zu hüpfen. Mit mässigem Erfolg.
Elsa war am Mittwoch in Florida auf Land getroffen und zog anschliessend in Richtung Norden, entlang der Küste. Die Polizei warnt Autofahrer auf Twitter. Denn zahlreiche Fahrzeuge sind bereits steckengeblieben.
Die Einsatzkräfte mussten mehrere Menschen aus ihren Wagen evakuieren.
Hitze im Westen
Währenddessen rollte auf den Westen der USA eine extreme Hitzewelle zu. Für mehr als 30 Millionen Menschen sprach der Nationale Wetterdienst entsprechende Warnungen aus. In grossen Teilen Kaliforniens und Nevadas gelte gar die höchste Warnstufe: Gesundheitlich gefährdet sind wegen der anhaltenden Hitze und einer fehlenden nächtlichen Abkühlung damit nicht nur Ältere oder Kranke, sondern die gesamte Bevölkerung. Extreme Hitze wird auch in Utah und Arizona erwartet.
Im für seine unglaubliche Hitze berüchtigten Death Valley in Kalifornien könnten die Temperaturen auf mehr als 50 Grad Celsius steigen. Die höchste, dort je gemessene Temperatur habe bei 56,7 Grad gelegen. Dieser Wert werde diesmal wohl nicht erreicht. Auch in Las Vegas und Sacramento könnte es besonders heiss werden.
Erst vergangene Woche hatte eine Hitzewelle im Nordwesten der USA und im westlichen Kanada mit Temperaturen bis knapp 50 Grad Hunderte Menschenleben gefordert. In der kanadischen Gemeinde Lytton rund 260 Kilometer nordöstlich von Vancouver waren 49,6 Grad gemessen worden – zuvor hatte der Rekord in Kanada bei 45 Grad gelegen. Wenige Tage danach war die Ortschaft in einem Flammeninferno fast vollständig zerstört worden. (man/SDA)