Hier nerven sich Camper über das Sauwetter
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«Uns verregnets die Ferien!»:Hier nerven sich Camper über das Sauwetter

Mieses Wetter verhagelt Schweizern die Ferien
Willkommen auf dem Schlammping-Platz!

Das miese Wetter verhagelt den Schweizern schon seit Wochen den Sommer und die Ferien. Besonders prekär ist die Lage auf den Campingplätzen – hier ist man vom Regen zwar genervt, die Stimmung will man sich trotzdem nicht vermiesen lassen.
Publiziert: 08.07.2021 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 09.07.2021 um 12:57 Uhr
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Ruhige Stunden im Wohnwagen: Nelli (82) und Ernst Gerber (85) findet das schlechte Wetter sogar romantisch.
Foto: Pascal Scheiber
Stefan Bohrer, Pascal Scheiber, Matthias Kempf

In den Pfützen plätschert der Regen. Der Rasen ist braun und matschig. Zahlreiche Zelte stehen unter Wasser – willkommen auf dem Schlammpingplatz!

Auf dem Camping Hopfräben in Brunnen SZ macht man das Beste aus dem Wetter. «Klar, der viele Regen schlägt schon aufs Gemüt. Aber wir lesen viel, schauen TV, essen und trinken gut», sagt das deutsche Touristenpaar Stephanie Besmens (66) und Helmut Walder (68). Ähnlich ist die Stimmung im Wohnwagen von Nelli (82) und Ernst Gerber (85) aus Bern, hier kann man dem Regen auch etwas Schönes abgewinnen: «Irgendwie ist es doch auch romantisch, wenn es oben aufs Dach tröpfelt und man schön im gemütlichen Wagen hockt!»

Gute Kleidung gegen schlechtes Wetter

Kathrin (61) und Ruedi Steiner (64) aus Langenthal BE sind mit ihren Outdoor-Outfits bestens gewappnet. Ihr Credo: «Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!» Camping-Chef Jean-Pierre Zihlmann (62) spürt die Wetterkapriolen in der Kasse: «Wir haben zurzeit viele Eine-Nacht-Gäste, die gleich weiterfahren. Für unsere Dauercamper ist es zurzeit halt nicht so einladend. Aber die Gäste, die da sind, geniessen die Ferien trotzdem.»

Am Walensee ist die Lage ähnlich. Auf dem Camping Gäsi in Weesen SG hat sich die holländische Touristin Leonie Boerkamp Bos (37) fast schon häuslich eingerichtet: «Bis jetzt ist mein Zelt noch trocken, aber wenn es so weitergeht, wird es eng mit dem Wasser.» Sie will trotz schlechten Aussichten noch lange ausharren: «Ich bleibe wohl die ganze Saison und helfe mit, so kann ich auch am besten Deutsch lernen.» Camping-Chefin Renate Hammers sieht es pragmatisch: «Die Schweizer sind hart im Nehmen. Und schlechtes Wetter gehört zum Camping eben genauso dazu wie Sonnenschein!»

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Begleitprogramm schont die Nerven

Auf dem See-Camping Walenstadt SG spielt Beat Zürcher (50) aus Frutigen BE mit seinen Töchtern Anouk (12) und Malou (9) auf dem Zeltboden Uno. Am Vortag war das Trio im Kino, nun soll es noch zum Schwimmen ins Alpamare gehen. Der Camping-Profi weiss: «Man darf wegen des Wetters nicht die Nerven verlieren und muss die Kinder mit einem guten Begleitprogramm immer schön in Bewegung halten. Das klappt gut bei uns!»

Auch auf dem Campingplatz Tennwil AG am Hallwilersee kämpft die Patchwork-Familie Taggeb-Gonzalez mit den widrigen Umständen. Christian Taggeb (47) musste improvisieren: «Wir haben die Abdeckung und das Zelt optimiert, damit wir hier schön im Trockenen bleiben.» Kerstin Gonzalez (46) geniesst die äusseren Umständen sogar: «So kann man auch mal komplett runterfahren, ein gutes Buch lesen und einfach entspannen.»

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