Studien im Gange
Kommt die Pille gegen Covid-19 schon Ende Jahr?

Mehrere Pharma-Unternehmen arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung wirksamer Corona-Medikamente. Diese sollen teils vorbeugend wirken oder zu Beginn der Infektion die Viren bekämpfen. Molnupiravir könnte schon dieses Jahr zugelassen werden.
Publiziert: 30.08.2021 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2021 um 13:13 Uhr
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Forscher arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung wirksamer Corona-Medikamente.
Foto: imago images/photothek

Die Impfung ist das beste Mittel gegen das Coronavirus. So lautet der wissenschaftliche Konsens. Trotz überzeugender Argumente von Fachpersonen und Politikern möchten sich aber nicht alle, die es könnten, den Piks geben lassen. In der Schweiz sind bisher 57 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. In Deutschland sind es 65 Prozent, in Italien 70 Prozent und in Frankreich 71 Prozent.

Da die Ungeimpften das Ende der Pandemie verzögern, rückt nun die medikamentöse Behandlung der Infizierten in den Vordergrund. Ein antiviraler Wirkstoff, ähnlich wie Roche's Tamiflu bei Grippe, fehlt derzeit aber noch. Ein Mittel, das sich kostengünstig in grossen Mengen herstellen lässt und bei einer Ansteckung sowie möglicherweise auch vorbeugend eingenommen werden kann, um die Ausbreitung des Virus im Körper zu stoppen.

Molnupiravir könnte Ende Jahr zugelassen werden

Wie die «Handelszeitung» schreibt, sind derzeit aber mehrere Medikamente in Arbeit. Das amerikanische Unternehmen Merck führte zu seinem Wirkstoff Molnupiravir bereits eine kombinierte Studie der Phase 2 und 3 durch. Die Resultate wurden Mitte Juli veröffentlicht.

Der Wirkstoff schleust RNA-ähnliche Bausteine in das Erbgut des Virus ein. Wird das Coronavirus-Erbgut in einer infizierten Körperzelle weiter vermehrt, entstehen fehlerhafte Erbgut-Kopien. Der Erreger kann sich so nicht mehr vermehren oder ausbreiten.

Molnupiravir wirke laut Forschern bei nicht hospitalisierten Patienten vielversprechend. Die USA haben sich bereits 1,7 Millionen Dosen gesichert. Laut Experten könnte das Medikament schon bis Jahresende zugelassen werden.

Roche kann nicht beliebig viel produzieren

Auch Roche arbeitet mit Hochdruck an einer Corona-Pille. AT-527 wird laut «Handelszeitung» in mehreren Parallelstudien an leicht- bis mittelschwer erkrankten Patienten untersucht. Zwischenresultate zeigen, dass der Stoff in der Lage ist, die Virenlast schnell zu reduzieren.

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Die klinischen Studien sollen 2022 abgeschlossen werden. Die Produktionskapazitäten würden bereits jetzt aufgebaut. Laut Roche sei die Herstellung nämlich keine einfache Aufgabe, da das Molekül relativ komplex sei und sich deshalb nicht in beliebig grossen Mengen herstellen lasse. «Wir werden Millionen, aber nicht Milliarden an Dosen herstellen können», zitiert die «Handelszeitung» Pharma-Chef Bill Anderson.

Pfizer arbeitet mit Polymerase-Hemmern

Das dritte Unternehmen, das an einem wirksamen Medikament tüftelt, ist Pfizer, das sich mit der japanischen Firma Shionogi zusammengeschlossen hat.

Pfizer will ein Mittel herstellen, das ähnlich wie die Medikamente gegen das HI-Virus wirken soll. Nun soll der Stoff im Rahmen einer klinischen Studie an Probanden getestet werden. (man)

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