Neuer Hoffnungsträger
Dieses Grippe-Medikament soll Corona ausbremsen

Impfstoffe gegen das Coronavirus sind seit einem halben Jahr auf dem Markt. Ein Medikament, das gezielt das Virus angreift, fehlt aber noch. Forscher auf der ganzen Welt arbeiten an einem neuen Wirkstoff.
Publiziert: 21.08.2021 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2021 um 14:28 Uhr
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Es gibt einen neuen Hoffnungsträger unter den Corona-Medikamenten: Molnupiravir.
Foto: imago images/photothek

Noch immer dringend gesucht: Ein Allheilmittel gegen Covid-19. Klar, der Impfstoff ist das zuverlässigste Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Ein zuverlässiges Medikament zur Behandlung von Corona-Patienten ist aber weiterhin sehr gefragt. Nun gibt es einen neuen Hoffnungsträger: Das Grippemedikament Molnupiravir.

Was tönt wie ein moldawisches Bier, ist in Wirklichkeit ein antiviraler Wirkstoff des US-Pharmaunternehmens MSD. Laut vorläufigen Studien kann Molnupiravir das Coronavirus bei seiner Vermehrung ausbremsen. Das haben Deutsche Forscher herausgefunden und die Resultate in der renommierten Fachzeitschrift «Nature» veröffentlicht.

Viren-Reproduktion stoppen

Wie Molnupiravir wirkt? Der Wirkstoff schleust RNA-ähnliche Bausteine in das Erbgut des Virus ein. Wird das Coronavirus-Erbgut in einer infizierten Körperzelle weiter vermehrt, entstehen fehlerhafte Erbgut-Kopien. Der Erreger kann sich so nicht mehr vermehren oder ausbreiten.

Molnupiravir wird in Studien bereits an Covid-Patienten abgegeben. Es hat sich bereits in frühen Phasen gezeigt, dass Molnupiravir bei hospitalisierten Patienten wohl keine Nutzen hat. Den grössten Effekt hat das Medikament, wenn es frühzeitig und nach Beginn der ersten Symptome verabreicht wurde.

Positiver Test – und Molnupiravir einwerfen?

«Ideal wäre, gleich nach einem positiven Test ein antivirales Medikament in Tablettenform nehmen zu können, um die Vermehrung des Virus zu begrenzen, sagte der Direktor des Max-Planck-Instituts, Patrick Cramer gegenüber «Bild».

Die Erwartungen an das Medikament sind hoch: Die US Regierung hat sich bereits 1,7 Millionen Dosen Molnupiravir gesichert. Laut Experten könnte das Medikament schon Jahresende zugelassen werden – vorausgesetzt, die weiteren Studienergebnisse sind positiv. (gif)

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