76 Prozent der Corona-Patienten haben Langzeitfolgen
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Studie zeigt:Langzeitfolgen bei 76 Prozent der Corona-Patienten

Studie zeigt
76 Prozent der Corona-Patienten haben Langzeitfolgen

Ärzte in China haben Corona-Patienten nach ihrer Entlassung aus dem Spital nochmals untersucht. Bei der Studie zeigte sich, dass die meisten von ihnen auch nach Monaten mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten.
Publiziert: 13.01.2021 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2021 um 22:04 Uhr
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Covid-Abteilung in einem Spital in Wuhan: Eine Corona-Studie aus China sorgt derzeit weltweit für Aufsehen.
Foto: imago images/Xinhua

Wissenschaftler sprechen von «Long Covid» oder «Post-Covid-Syndrom». Die chinesische Millionenstadt Wuhan war weltweit die erste Region, wo das Coronavirus wütete. Ärzte des örtlichen Spitals Jin Yin-tan zeigen nun in einer Studie, wie sich eine Covid-19-Erkrankung langfristig auf die Betroffenen auswirkt.

Aus dem Spital wurden bis Ende Mai 2020 insgesamt 2469 Corona-Patienten entlassen. Arzt Chaolin Huang und sein Team befragten bis September 2020 insgesamt 1773 davon nach ihrem gesundheitlichen Zustand. 390 der ehemaligen Corona-Patienten absolvierten neben dem Fragebogen auch medizinische Tests.

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Müdigkeit, Muskelschmerzen sind häufigste Symptome

Die in der Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentliche Auswertung zeigt: 76 Prozent der Befragten geben an, dass sie auch Monate nach der Infektion noch immer mit Beschwerden zu kämpfen haben. Zu den häufigsten Langzeitfolgen gehören Müdigkeit und Muskelschmerzen: 63 Prozent der Befragten berichten, unter diesen Symptomen zu leiden.

Rund ein Viertel der Befragten berichtet von Schlafstörungen – auch Monate nach dem Spitalaufenthalt. 23 Prozent werden von Angst und Depressionen geplagt. Allerdings ist bei diesen möglichen psychischen Folgen unklar, inwieweit sie tatsächlich mit Covid-19 in Zusammenhang stehen: Den Autoren der Studie liegen keine Informationen über den geistigen Gesundheitszustand der Probanden vor der Erkrankung vor.

Veränderungen in der Lunge

Im Rahmen der Studie absolvierten die Befragten auch einen sechsminütigen Gehtest. Dabei zeigten 24 Prozent unterdurchschnittliche Leistungen. Weiter machten Lungentests deutlich, dass die Lungenkapazität auch sechs Monate nach der Erkrankung häufig noch verringert war. Bei einer Computertomografie wurden zudem bei vielen Patienten Veränderungen in der Lunge festgestellt – die durch Corona verursachten Lungenentzündungen waren oftmals noch nicht komplett verheilt.

13 Prozent der Probanden wiesen Anzeichen für eine möglicherweise dauerhafte Nierenschädigung auf, obwohl sie vor der Erkrankung gesunde Nieren hatten. Allerdings sehen die Wissenschaftler in diesem Punkt noch Forschungsbedarf. Für einen stichhaltigen Beweis wären weitere Messungen nötig. (noo)

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