Auf einen Blick
- Bürgermeister erleidet schwere Verbrennungen bei Reparatur der Gemeindehaus-Heizung
- Stichflamme traf Gesicht und Hand, Bart fing Feuer
- 900-Seelen-Gemeinde Longueville-sur-Scie: Bürgermeister als «Mädchen für alles» bekannt
Olivier Bureaux liegt im Spitalbett, den Kopf voll einbandagiert, nur noch Augen und Mund ragen heraus: Dem Bürgermeister der 900-Seelen-Gemeinde Longueville-sur-Scie in der Normandie wurden seine Selbstlosigkeit und das Engagement für seine Bevölkerung zum Verhängnis.
Rückblende: Da der mit Holz betriebene Heizkessel im Gemeindehaus ausgefallen war, machte sich Olivier Bureaux selbst ans Werk und wollte den Kessel eigenhändig reparieren. Das Anzünden lief jedoch nicht wie geplant – plötzlich erwischte eine Stichflamme den Franzosen. Das Feuer fügte Bureaux schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Händen zu. Er wurde sofort ins Spital gebracht.
«Mein Bart fing Feuer»
«Die Flamme erwischte mich mit voller Wucht», schreibt Bureaux Anfang Woche auf Facebook. «Ich muss müde gewesen sein, nicht mehr konzentriert genug und habe einen Fehler gemacht.» Weiter schreibt er: «Glücklicherweise war mein Stellvertreter Stéphane dabei und half mir, denn mein Bart fing Feuer.» Auch seine Feuerwehrqualitäten seien ihm zugutegekommen, wie er schildert. «Ich konnte sofort mein Gesicht und die Hände löschen.»
Der Mann gelte im Ort als «das Mädchen für alles». Unermüdlich setze er sich für reibungslose Abläufe in der Bevölkerung ein – sei sofort an Ort und Stelle, wenn etwas schiefläuft. In solch kleinen Gemeinde rufe man eben noch den Bürgermeister, wenn Schäden bestehen. Bureaux packe stets mit an. Er entferne zum Beispiel Bäume von der Strasse oder repariere eben auch einmal eine ausgefallene Heizung. Nicht immer werde sein Aufwand geschätzt, berichtet der Lokalpolitiker.
Bureaux dankt in seinem Beitrag allen Helfern, dem medizinischen Personal und besorgten Bürgern. «Kurze Nachricht, um euch zu danken und zu sagen, dass es mir heute Morgen bessergeht», schreibt Bureaux. «Die Verbände sind schon beeindruckend», schildert er seine Situation humorvoll.