Mordprozess um toten Diplomaten in Genf
Ex-Partnerin des Angeklagten enthüllt grausame Gewalttaten

Die Ex-Partnerin des Angeklagten berichtet von Vergewaltigungen und Gewalt. Der beschuldigte Autohändler soll ein «Dr. Jekyll und Mr. Hyde» sein – ein Monster hinter freundlicher Maske.
Publiziert: 10.12.2024 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2024 um 18:08 Uhr
Das Bundesstrafgericht in Bellinzona. (Archivbild)
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Schwere Vorwürfe gegen Autohändler: Vergewaltigung, Schläge und Drohungen
  • Opfer beschreibt Angeklagten als «Dr. Jekyll und Mr. Hyde»
  • 55-jähriger Autoverkäufer wegen Mord und mehrfacher Vergewaltigung angeklagt
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Eine frühere Partnerin des wegen der Ermordung eines Diplomaten angeklagten Autohändlers hat am Dienstag vor dem Bundesstrafgericht ausgesagt. Sie erzählte von Vergewaltigungen, Schlägen und Drohungen durch den 55-Jährigen. Eine weitere Frau beschuldigte den Angeklagten am Vortag mit ähnlichen Vorwürfen.

Der in Frankreich und der Schweiz vorbestrafte Autoverkäufer ist wegen eines 1995 verübten Mordes in Genf, mehrfacher Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, einfacher Körperverletzung, Drohungen, Gewaltdarstellung und Pornografie angeklagt. Ausserdem muss er sich wegen verschiedener Finanzdelikte verantworten. Mitangeklagt ist eine Frau (49), die der Beihilfe zu Mord beschuldigt wird.

Vier Vergewaltigungen geschildert

Die Frau wirkte sehr geschockt, und immer wieder musste sie während ihrer Aussage weinen. Sie beschrieb detailliert vier Vergewaltigungen und die damit einhergehenden Beleidigungen und Brutalitäten.

Der Angeklagte habe aufgrund ihrer Aussagen und ihres Verhaltens nicht missverstehen können, dass sie das nicht wollte. «Aber er sagte, das sei alles meine Schuld.» Sie solle aufhören, alles zu vermasseln. Sein Blick habe ihr Angst gemacht. «Ich schaltete in den Überlebensmodus. Ich wollte lieber, dass ich leide, als dass er meinen Sohn und meine Familie angreift.»

Das Opfer berichtete, wie es versucht hatte, die Beziehung zu beenden. Er sei jedoch immer wieder zurückgekommen, und es sei ihr nicht gelungen, sich seinem Griff zu entziehen, sagte die Frau. Sie erklärte, dass sie Phasen der Ambivalenz und der Verleugnung gegenüber ihrem Partner gehabt habe.

Gespräche liefen aus dem Ruder

Der Angeklagte sei ein «Dr. Jekyll und Mr. Hyde» – ein Monster, das sich hinter einer freundlichen Maske verstecke. «Wenn ich erzählt hätte, was er mit mir gemacht hat, hätte mir niemand geglaubt. Wenn er mich zwang, schrie ich innerlich, aber niemand konnte mich hören. Am Ende habe ich die Person, die ich war, gehasst.»

Die Verteidigung des Angeklagten legte Nachrichten vor, die zwischen dem Angeklagten und der Klägerin ausgetauscht worden waren. Sie sollten die Widersprüche der Klägerin aufzeigen. Der Angeklagte erscheint darin kontrollierend und aggressiv, und die Gespräche neigen dazu, aus dem Ruder zu laufen.

Spanier befragt

Am Nachmittag befragte die Strafkammer einen Spanier, der in vorgetäuschte Autounfälle, Versicherungsbetrug und den Konkurs der Firma des Angeklagten verwickelt war. Der Mann, der per Strafbefehl wegen Misswirtschaft, Betrug und Geldwäscherei verurteilt worden war, gab halbherzig zu, an den Machenschaften beteiligt gewesen zu sein.

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