Umweltschützer werden bei dieser Story vor Wut in die Luft gehen. Weil ihm die Mietkosten rund um die Universität von Berkeley zu teuer waren, beschloss ein Student, weiterhin zu Hause wohnen zu bleiben. Bill S.* pendelte deshalb dreimal pro Woche – mit dem Flugzeug zwischen Los Angeles und San Francisco. Das Verrückte: Er sparte damit Tausende von Dollar.
Bill S. wurde von der Eliteuni für das einjährige Masterprogramm für Ingenieurswesen angenommen. Als er herausfand, dass 1-Zimmer-Wohnungen rund um Berkeley im Schnitt 3358 US-Dollar (umgerechnet 3000 Franken) im Monat kosten, kam ihm die verrückte Idee. «Ich wohne kostenlos zu Hause und hatte relativ viele Flugmeilen bei zwei Airlines. Deshalb habe ich beschlossen, es mit Pendeln zu versuchen», sagt S. zum TV-Sender KTLA.
Keine einzige Vorlesung verpasst
Zwischen August 2022 bis zu seinem erfolgreichen Abschluss im Mai 2023 flog Bill S. 238-mal. Er organsierte seine Kurse so, dass er nur montags, mittwochs und freitags anwesend sein musste. Meist nahm er morgens den ersten Flug zwischen 5 und 6 Uhr, um pünktlich um 10 Uhr bei seiner ersten Vorlesung zu sein.
Abends wählte er jeweils die günstigste Verbindung, um wieder nach Los Angeles zu kommen. Für die Flüge gab er insgesamt nur 2434 US-Dollar (2180 Franken) und 576'000 Flugmeilen von United Airlines und Alaska Airlines aus. Für die S-Bahn vom Flughafen in San Francisco nach Berkeley zahlte er 671 US-Dollar (600 Franken), für Parkgebühren und Benzin in Los Angeles 2468 US-Dollar (2210 Franken).
Somit kostete Bill S. der gesamte Spass 5592 US-Dollar (5000 Franken) – gut 34'700 US-Dollar (31'050 Franken) weniger, als er für Miete hätte zahlen müssen. Er ist stolz auf seine Leistung: «Ich habe keine einzige Vorlesung verpasst und war nie zu spät! Ich liebe Fliegen und habe jeden Vorteil genutzt, den mir der Vielfliegerstatus geboten hat.»
Obendrein kassierte S. noch 60 US-Dollar (50 Franken) Wetteinsatz von drei Kommilitonen: «Sie hatten alle gewettet, dass ich das Pendeln nicht zehn Monate durchhalten würde!». Seine Lieblingsfluggesellschaft sei Alaska Airlines. Der Grund: «Weil sie gerne kostenlose Upgrades geben und ihre Mitarbeiter wirklich nett sind.»
Auf die Frage, ob er das alles noch einmal machen würde, antwortete Bill S. sofort mit «Ja». «Das ist wahrscheinlich eine der verrücktesten Sachen, die ich in meinem Leben gemacht habe.»
* Name bekannt