Israel befindet sich im Krieg gegen die Terrorgruppe Hamas. Aber nicht nur der Gazastreifen ist umkämpft. Auch an der libanesisch-israelischen Grenze wird gekämpft.
Erst am Donnerstag lieferten sich die israelische Armee und die libanesische Hisbollah heftige Gefechte. Israel meldete einen «breiten Angriff» auf Stellungen der Schiitenmiliz im Nachbarland, die Hisbollah attackierte nach eigenen Angaben «zeitgleich 19 israelische Stellungen».
Experten befürchten, dass die Hisbollah eine neue Front zur Unterstützung der Hamas eröffnen und der Krieg sich auf weitere Länder in der Region ausweiten könnte. Ein Hinweis dafür: Eine vom Iran unterstützte Spezialeinheit befindet sich offenbar aktuell im Libanon.
Sie gilt als «Hisbollah 2.0»
Es soll sich dabei laut Israels Armeesprecher Avichay Adraee um die Imam Hussein Divison handeln. «Nach einer Reihe von Misserfolgen, die die Hisbollah in den letzten Wochen gegen Israel erlitten hat, ist die iranische Imam-Hussein-Brigade, angeführt von einem Kommandanten namens Zulfiqar, im Südlibanon angekommen», schreibt Adraee auf X (ehemals Twitter).
Laut Geheimdienstinformationen steckt die Imam Hussein Divison hinter mehreren Raketenangriffen auf Israel, wie «Newsweek» berichtet. Viel ist nicht über diese Spezialeinheit bekannt. Sie gilt als «Hisbollah 2.0» und ist bestens ausgerüstet. Zu ihrem Arsenal sollen Raketen, präzisionsgelenkte Munition und Drohnen gehören. Sie besteht aus bestens ausgebildeten Kämpfern aus verschiedenen Ländern, darunter Libanon, Afghanistan, Pakistan und dem Sudan.
Kamen in Syrien zum Einsatz
Es handelt sich bei der Imam Hussein Division um eine Division der Islamischen Revolutionsgarde. Die Garde zählt neben der offiziellen Armee des Iran zur Streitkraft des Landes. Bereits im ersten Golfkrieg (1980–1988), der zwischen Iran und dem Irak herrschte, bildete sich die Imam Hussein Divison.
Seither kam die Spezialeinheit in verschiedenen Gebieten im Ausland zum Einsatz. So sollen sie zum Beispiel nach Syrien geschickt worden sein, um Präsident Bashar Al-Assad (58) zu helfen und gegen die Terror-Gruppe Islamischer Staat (IS) zu kämpfen.
Weitere Front befürchtet
Jetzt könnte die Spezialeinheit erneut eingesetzt werden. Dieses Mal gegen Israel. Dafür könnten sie nun in Stellung gebracht worden sein. Ob es tatsächlich zu einer weiteren Front für Israel kommt, könnte sich schon am Freitag entscheiden.
Es wird eine wichtige Rede von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah (63) erwartet. Es gibt Befürchtungen, dass die Hisbollah eine neue Front zur Unterstützung der Hamas eröffnen und der Krieg sich auf weitere Länder in der Region ausweiten könnte.