Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat nach eigenen Angaben den Söldnern der Privatarmee Wagner nach ihrer Revolte gegen die Militärführung angeboten, in der Ukraine weiter unter eigenem Kommando zu kämpfen. «Viele haben genickt, als ich das sagte», beschreibt Putin in der Tageszeitung «Kommersant» ein Treffen im Kreml mit Söldnern der Privatarmee von Jewgeni Prigoschin (62). Prigoschin sei ganz vorne gesessen und habe das nicht gesehen.
Prigoschin habe das Angebot abgelehnt. «Nein, die Männer sind mit so einer Entscheidung nicht einverstanden», sagte Prigoschin nach Angaben von Putin.
Monatelange Kämpfe in Bachmut
Die Söldnertruppe Wagner kämpfte an der Seite regulärer Moskauer Truppen in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bekanntheit erlangte sie durch die monatelangen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut. «Die einfachen Wagner-Kämpfer haben ehrenhaft gekämpft. Die Tatsache, dass sie in diese Ereignisse hineingezogen wurden, ist bedauerlich», wird Putin weiter zitiert.
Ende Juni liess Prigoschin aber nach einem angeblichen Angriff russischer Truppen auf Wagner-Lager die Stadt Rostow am Don besetzen und schickte Militärkolonnen Richtung Moskau. Putin sprach damals von «Verrat». Kurz vor Moskau befahl Prigoschin nach Verhandlungen mit dem Kreml, bei denen Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler fungierte, den Rückzug.
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Putin gesteht im «Kommersant» nun indirekt auch ein, dass die russische Führung im Krieg gegen die Ukraine bewusst auf eine illegale Organisation gesetzt habe. «Wir haben kein Gesetz über private Militärorganisationen. Die Gruppe gibt es zwar, aber juristisch existiert sie nicht», sagte der Kremlchef. (SDA/noo)