So schlimm wie Hepatitis
Coronavirus greift auch die Leber an

Das Coronavirus greift nicht nur die Lunge an, sondern kann auch andere Organe schädigen. Darunter insbesondere die Leber, wie eine Studie aus Deutschland zeigt.
Publiziert: 30.03.2022 um 20:08 Uhr
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Corona kann nicht nur die Lunge, sondern auch die Leber angreifen.
Foto: Getty Images/Science Photo Library RF

Galt Corona anfangs noch als Lungenkrankheit, ist inzwischen klar: Das Virus kann mehrere Organe wie das Herz oder die Niere oder aber auch die Leber befallen. Wie schwer, hat eine Studie aus Deutschland untersucht, die im Fachmagazin «Nature Metabolism» veröffentlicht wurde.

Die Forscher vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf konnten nachweisen, dass Corona die Leber schädigen kann. Insgesamt waren sieben Spitäler und mehrere Einrichtungen in Deutschland und den USA an der Untersuchung beteiligt.

Bereits vor der Studie wurde beobachtet, dass Corona-Patienten erhöhte Leberwerte hatten. Dieser Spur gingen die Wissenschaftler nach und stellten fest, dass fast 60 Prozent der 1200 Patienten, die ins Spital mussten und für die Studie untersucht wurden, erhöhte Leberwerte hatten.

Folgeerkrankungen der Organe befürchtet

Nur ein Bruchteil der Teilnehmer hatte bereits vor der Erkrankung Probleme mit der Leber. Auch bei verstorbenen Corona-Patienten konnte in einer weiteren Untersuchung das Virus in der Leber gefunden werden – teilweise sogar noch als aktiver Erreger.

Und nicht nur das: Die Analyse ergab, dass eine Corona-Infektion die Leber deutlich beeinträchtigen kann. In etwa so wie eine Hepatitis-Erkrankung, also eine Leber-Entzündung. Dabei gibt es verschiedene Formen, die von Hepatitis A bis Hepatitis E reichen. Die Leber kann dauerhaft geschädigt werden oder gar ganz versagen.

«Diese Ergebnisse unterstreichen erneut, wie vielfältig die potenziellen Schädigungsmechanismen bei Covid-19 sind. Es ist zu befürchten, dass wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vermehrt Covid-19 Folgeerkrankungen in Organen wie Leber und Nieren sehen werden», wird Studienleiter und Nephrologe Tobias B. Huber (50) vom «Deutschen Gesundheitsportal» zitiert. (jmh)

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