Sie wollte Eltern um erneuten DNA-Test bitten
Maddie-Fakerin taucht bei Mahnwache auf

An einer Mahnewache zum 17. Jahrestag von Maddie McCann sorgte die junge Polin Julia Wendell (22) für Wirbel. Die junge Frau, die sich schon mehrfach als Maddie ausgegeben hatte, schlich sich an den Anlass und wollte unbedingt Maddies Eltern treffen.
Publiziert: 04.05.2024 um 13:14 Uhr
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Maddie McCann verschwand vor 17 Jahren.
Foto: AFP

Maddie McCann ist seit 17 Jahren spurlos verschwunden. Im Rahmen einer Mahnwache gedachten Familie und Freunde am Freitagabend dem am 3. Mai 2007 in Portugal verschwundenen Mädchen. Dabei sorgte eine 22-jährige Polin für einen Eklat.

Julia Wendell (22) behauptet seit Monaten hartnäckig, Maddie McCann zu sein. Dies, obwohl ein DNA-Test bisher negativ ausfiel. Jetzt tauchte die Maddie-Imitatorin an Maddies Mahnwache auf, wie «Daily Mail» berichtet. Ihr Ziel: Maddies Eltern einen Brief zu übergeben.

«Ich bin nicht verrückt. Ich bin keine Lügnerin»

Während des 45-minütigen Gottesdiensts in der englischen Stadt Leicestershire habe die 22-Jährige das Blatt Papier die ganze Zeit fest umklammert gehalten. Offenbar wollte Wendell Maddies Eltern in dem Brief um einen erneuten DNA-Test bitten. Gerry und Kate McCann waren jedoch gar nicht anwesend. Die «Daily Mail» berichtet unter Berufung auf ein Familienmitglied, dass die beiden «eine dringend benötigte Auszeit» genommen haben.

Darüber zeigte sich Wendell laut der Zeitung enttäuscht. Nach dem Anlass sagte sie: «Ich bin Madeleine McCann. Ich habe nie aufgehört, daran zu glauben, und ich bin hierhergekommen, weil ich sie bitten möchte, einen DNA-Test zu machen. Sie haben keinen Test gemacht, um zu beweisen, dass ich nicht ihre Tochter bin.» Wendell fügte hinzu: «Ich bin nicht verrückt. Ich bin keine Lügnerin.»

Christian B. gilt als Hauptverdächtiger

An dem Anlass nahmen rund 50 Personen teil. Es wurden Kerzen angezündet und Gebete gesprochen. In Form einer vorgelesenen Stellungnahme liessen Maddies Eltern doch noch von sich hören. «Wir bedauern, dass wir heute Abend nicht bei euch sein können, aber wir danken euch, dass ihr zusammenkommt und eure Hoffnung für Madeleine und andere vermisste Kinder teilen wollt», liessen sie sich zitieren.

Die kleine Maddie verschwand vor 17 Jahren spurlos aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve-Küste. Bis heute weiss man nicht genau, was mit ihr geschah. Alle Indizien deuten darauf, dass der Deutsche Christian B.* (47) etwas mit Maddies Verschwinden zu tun hat.

B. steht derzeit in Deutschland wegen schweren Sexualdelikten vor Gericht. Obwohl es in dem Monster-Prozess nicht um den Fall Maddie geht, könnte der Prozess zu einer Vorentscheidung für eine mögliche Anklage im bisher ungelösten Vermisstenfall werden. Denn die Belastungszeugen im aktuellen Prozess spielen auch eine wichtige Rolle im Maddie-Fall. (ene)

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