Sie will britische Premierministerin werden
Penny Mordaunt blamiert sich mit 101-Prozent-Umfrage

Nach dem Rücktritt von Liz Truss sucht Grossbritannien einen neuen Premierminister oder Premierministerin. Im Rennen ist unter anderem Penny Mordaunt. Doch die hat sich jetzt mit einer Umfrage in die Nesseln gesetzt.
Publiziert: 24.10.2022 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2022 um 15:23 Uhr
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Sie wollen Liz Truss beerben: Rishi Sunak und Penny Mordaunt.
Foto: AFP

Die Briten suchen einen neuen Premierminister. Nach nur sechs Wochen hatte Liz Truss (47) am Donnerstag ihren Rücktritt bekannt gegeben. Klarer Favorit für das Amt des Partei- und damit auch Regierungschefs gilt derzeit Ex-Finanzminister Rishi Sunak (42). Ebenfalls im Rennen ist Penny Mordaunt (49). Die Brexit-Befürworterin gilt als gute Rednerin und wurde 2019 die erste britische Verteidigungsministerin.

Sunak hatte laut einer Zählung des Senders BBC bis Sonntag 146 Unterstützer in der Fraktion. Für Mordaunt sprachen sich öffentlich nur 23 Abgeordnete aus. Trotz des grossen Vorsprungs will sie weiter um die nötige Unterstützung in der konservativen Fraktion kämpfen.

Doch gerade jetzt hat sich Mordaunt einen peinlichen Patzer erlaubt. Sie veröffentlichte auf Twitter die Resultate einer Umfrage, wonach sie die Richtige sei, um einen Neuanfang für ihre Partei zu schaffen. Ganz im Gegensatz zu ihrem Konkurrenten Rishi Sunak.

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Doch bei der Umfrage stimmt ein Detail nicht. Während 57 Prozent der Befragten Mordaunt einen Neuanfang zutrauen, kommt ihr Konkurrent auf gerade mal 44 Prozent. Moment! Zusammengerechnet sind das 101 Prozent.

Hoffentlich wird sie keine Finanzministerin

Dementsprechend erntet die Britin für den Tweet mächtig Spott. «Sollte sie gewinnen, wird sie 101 Prozent als Premierministerin geben», lautet ein Kommentar. Oder: «Mordaunt ist sich wohl zu 101 Prozent sicher.» Ein anderer schreibt: «Diese Prozentsätze sind wie ein Mini-Budget, sie gehen nicht auf.»

Andere hoffen, dass sie keine Finanzministerin wird, und raten ihr, Nachhilfestunden bei Rishi Sunak in Sachen Mathe zu nehmen.

Der frühere Banker Sunak war von 2019 bis vergangenen Juli Finanzminister, bevor er aus Protest gegen Boris Johnsons (58) zahlreiche Affären zurücktrat und damit zum vorzeitigen Ende von dessen Amtszeit beitrug. Anfang September unterlag Sunak dann im Rennen um Johnsons Nachfolge gegen Truss.

Es könnte zur Stichwahl kommen

Mordaunt galt im Sommer ebenfalls als eine der frühen Favoriten auf Johnsons Nachfolge, verlor aber knapp gegen Truss im Kampf um die Teilnahme an der abschliessenden Abstimmung. Kritiker werfen ihr vor, in ihren bisherigen Regierungsrollen erfolglos geblieben zu sein.

Bis Montagnachmittag können Kandidaten ins Rennen gehen. Chancen auf die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss hat jedoch nur, wer den Rückhalt von 100 Abgeordneten der Tory-Fraktion für sich beanspruchen kann.

Sollte Mordaunt dies tatsächlich noch schaffen, würde zunächst die Fraktion zwischen den beiden Kandidaten abstimmen. Wollen danach beide Finalisten weiter im Rennen bleiben, hätte die Parteibasis in einer kurzfristigen Online-Abstimmung das Wort. Bis spätestens Freitag soll der neue Premier feststehen. (jmh/AFP)


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