Kandidatur nach Truss-Rücktritt
Boris Johnson auf Rückflug nach London ausgebuht

Nach dem Rücktritt der britischen Premierministerin Liz Truss steht laut einem Parteikollegen nun ihr Vorgänger Boris Johnson für eine Kandidatur bereit. Er soll dafür sogar seine Karibik-Ferien unterbrochen haben.
Publiziert: 21.10.2022 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2022 um 12:00 Uhr
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Von Juli 2019 bis September 2022 amtierte er als Premierminister des Vereinigten Königreichs. Will es Boris Johnson noch einmal wissen?
Foto: Getty Images

Der britische Ex-Premier Boris Johnson (58) steht nach Angaben eines Parteikollegen in den Startlöchern für eine erneute Kandidatur um das Amt an der Regierungsspitze. Am Samstagmorgen wurde bekannt, dass sich Johnson gemeinsam mit seiner Familie auf dem Rückflug aus seinen Karibik-Ferien befindet.

Gemäss Sky News hat der prominente Fluggast bei den anderen Passagieren allerdings gemischte Reaktionen ausgelöst. Einige hätten den Ex-Premier sogar ausgebuht. Mittlerweile ist der Flieger in London gelandet.

In Flugzeug ausgebuht

Seine vorzeitige Rückkehr aus den Ferien lässt die Gerüchteküche weiter anheizen. Johnson habe gesagt, er «sei bereit» und wolle antreten, sagte der konservative Abgeordnete James Duddridge (51) am Freitagabend dem Sender Sky News. Zuvor hatten bereits mehrere Medien übereinstimmend berichtet, Johnson habe Interesse an einer Kandidatur. Mehrere Kabinettsmitglieder sprachen sich bereits für eine Rückkehr des 58-Jährigen aus.

Johnson war erst Anfang September nach zahlreichen Skandalen als Premier abgetreten.

Johnson spaltet Partei

Obwohl der berüchtigte Ex-Premier selbst noch kein einziges Wort in eine Kamera gesagt hat, hat sich in seiner Partei in Westminster am Freitag bereits ein nicht zu unterschätzendes «Bring-Back-Boris»-Lager entwickelt. Ihnen gegenüber stehen entsetzte Gegner dieser Idee. Ein Comeback des Skandalpolitikers käme laut Berichten dem «Ende der konservativen Partei» gleich.

Johnsons Nachfolgerin Liz Truss (47) hatte am Donnerstag nach sechs Wochen im Amt ihren Rücktritt angekündigt und schickt sich damit an, die britische Premierministerin mit der kürzesten Amtszeit aller Zeiten zu werden. Ihr radikales Steuersenkungsprogramm hatte mangels solider Gegenfinanzierung die Finanzmärkte ins Chaos gestürzt. Als dann auch noch ihr Kabinett zusammenbrach und sich bei einer Abstimmung im Unterhaus tumultartige Szenen abspielten, war ihr Schicksal besiegelt. (SDA)

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