«Kann sich Liz Truss länger halten als dieser Salat?» Diese Frage stellte die britische Boulevardzeitung «Daily Star» am vergangenen Freitag und richtete eine Live-Übertragung auf Youtube ein, auf der ein Foto der Premierministerin neben einem Salatkopf mit aufgeklebten Augen zu sehen ist.
Das Magazin «Economist» hatte Truss angesichts der sich rasch entwickelnden Regierungskrise kürzlich bescheinigt, die Haltbarkeitsdauer eines Salats zu haben.
Nun ist klar: Der Salatkopf hat gewonnen – Truss gab nach 44 Tagen ihren Rücktritt bekannt. Auf Twitter feierten unzählige Nutzer den Scherz. Der Livestream des Boulevard-Blatts hatte nach dem Rücktritt mehrere tausend Zuschauer, die in den Kommentaren den Sieg des Salatkopfes feierten.
Blonde Perücke und «Gesicht»
Das Foto von Truss wurden unterdessen mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch gelegt, bunte Lichter wirbeln herum und Songs wie «God Save the King» oder «Celebration» werden dauernd wiederholt. Der Salatkopf trägt eine blonde Perücke und wurde von den Machern mit aufgeklebten Augen versehen.
In den Kommentaren auf Youtube schreibt ein Nutzer: «Ich wollte bei diesem monumentalen Moment dabei sein.» Und auf Twitter gibts für das Chaos in Grossbritannien Spott und Häme. Mehrere fordern nun, dass der Salatkopf als neuer Premierminister ernannt wird.
Truss richtete Chaos an Finanzmärkten an
Die 47-jährige Nachfolgerin des skandalgeplagten Ex-Premier Boris Johnson war enorm unter Druck geraten, nachdem ihre Wirtschaftspolitik binnen weniger Tage ein beispielloses Chaos an den Finanzmärkten angerichtet hatte. Truss musste eine politische 180-Grad-Wende hinlegen und verlor innerhalb einer Woche zwei ihrer wichtigsten Minister, Kwasi Kwarteng als Finanzminister und Suella Braverman als Innenministerin.
Rund 24 Stunden vor ihrem Rücktritt hatte sie noch im britischen Unterhaus beteuert, nicht aufgeben zu wollen und «eine Kämpferin» zu sein. Nun wies sie zwar auf die schwierigen ökonomischen Zeiten und die politische Instabilität auf dem ganzen Kontinent hin, räumte aber auch ein, unter den aktuellen Bedingungen ihre Vision des radikalen Wirtschaftswachstums nicht mehr umsetzen zu können.(neo/SDA)