Der als «Koch» von Kremlchef Wladimir Putin (69) bekannte russische Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin (61) hat russischen Medien zufolge den Einsatz von Gefangenen im Angriffskrieg gegen die Ukraine verteidigt.
Wer nicht wolle, dass in dem Konflikt private militärische Firmen und Gefangene eingesetzt würden, der solle seine eigenen Kinder an die Front schicken, berichteten russische Medien unter Berufung auf Prigoschins Pressedienst am Donnerstag. So sagt der Mann, der für die Wagner-Truppe rekrutiert: «Entweder private militärische Firmen und Gefangene oder eure Kinder! Entscheidet selbst.»
Video zeigt, wie er Gefangene anlockt
Der 61-Jährige reagierte demnach als «Experte» auf die Veröffentlichung eines Videos, das ihn beim Anwerben von Gefangenen in einem Gefängnis zeigen soll. Zu sehen ist, wie genau der Wagner-Chef neue Soldaten rekrutiert. Er macht Gefangenen massive Versprechungen.
Prigoschins Unternehmen teilte der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge mit, dass der Mann in dem Video dem Geschäftsmann «verdammt ähnlich» und ein guter Redner sei. Eine direkte Bestätigung des als echt geltenden Clips gab es aber nicht.
Der Unternehmer gilt als Financier der russischen Söldnergruppe Wagner, die international in Konfliktgebieten wie etwa in Syrien, in der Ukraine, in Mali und Libyen aktiv ist.
Prigoschin verspricht Freiheit gegen Kriegseinsatz
Der Westen hat Prigoschin, der einst als Koch mit Putin Bekanntschaft geschlossen hatte, mit Sanktionen belegt. Die USA haben für seine Ergreifung eine Belohnung ausgesetzt.
In Russland kursieren seit Wochen Berichte, dass Prigoschin ohne Rechtsgrundlage Gefangene in Straflagern für den Krieg in der Ukraine anwerbe – wegen Personalmangels an der Front.
In dem nun von dem Kremlgegner Alexej Nawalny (46) und Medien verbreiteten Video verspricht der Mann, bei dem es sich um Prigoschin handeln soll, den Gefangenen eine Begnadigung und Freiheit nach sechs Monaten Kampfeinsatz in der Ukraine. Dabei betont er auch, dass nicht jeder überleben werde. (euc/SDA)