Ruth Breen (45) aus dem englischen Wigan konnte ihr Glück 2014 kaum glauben. Sie gewann im Lotto und sahnte eine Million Pfund ab, was mehr als 1'150'000 Franken entspricht.
Doch statt das Geld zu verprassen, machte die Britin gar nichts damit. Sie beschloss, genau so weiterzumachen wie bisher, wie die BBC berichtet.
Und das schloss ihren Beruf als Hebamme mit ein. Wie Breen dem britischen Nachrichtensender erklärt, will sie damit ein Vorbild für ihre eigene Tochter sein. Aber nicht nur ihre eigenen Kinder motivieren sie, ihre Arbeit weiterzuführen: «Wir alle wissen, dass es seit geraumer Zeit eine Krise bei Lebenshaltungskosten gibt und Babys nicht billig sind.» Ohne die Unterstützung von Hebammen würden viele Babys nicht durchkommen.
«Es handelt sich um einen unverzichtbaren Dienst, der auf jeden Fall benötigt wird. Ohne uns müssten die Menschen und auch die Babys leiden», sagt auch Arbeitskollegin Alison Wakefield.
«Ich habe eine viel besser Work-Life-Balance»
Dank des Lotto-Gewinnes konnte Breen es sich leisten, Teilzeit statt Vollzeit zu arbeiten. «Der Gewinn kam zum allerbesten Zeitpunkt. Er ermöglichte es mir, meine Arbeitszeit zu reduzieren und so eine viel bessere Work-Life-Balance zu erreichen.» So hätte sie auch mehr Zeit für ihre eigene Tochter. Die beiden würden regelmässig Ferien in Dubai oder auf Mauritius geniessen.
«Wir hatten tolle Ferien, aber wir haben versucht, auf dem Boden zu bleiben, und ich glaube, die Arbeit hilft mir dabei wirklich», sagt Breen. Mutter und Tochter leben auch noch im selben Haus, welches Breen schon vor ihrem Gewinn gekauft hatte.
Nur etwas kaufte sich Breen neben ihren Ferien: ein Paar Schuhe von Jimmy Choo. Die Hebamme gönnte sich für 700 Euro ein Paar der durch die Serie «Sex and the City» bekannten Schuhe. «Ich hätte fast geweint, als ich sie bei Selfridges bezahlt habe, weil ich nicht glauben konnte, dass ich mir das tatsächlich leisten konnte und das Geld dafür hatte.»
Aargauer Gewinnerin konnte Glück nur kurz geniessen
Was Lotto-Gewinner mit ihrem Jackpot anstellen, könnte unterschiedlicher nicht sein. Die Aargauerin Olivia K.* (†50), die 2018 den Euromillions-Jackpot von knapp 184 Millionen Franken abstaubte, konnte ihr grosses Glück nur wenige Jahre geniessen. Drei Jahre später verstarb die Aargauerin. Bis zu ihrem Tod lebten sie und ihr Ehemann bescheiden, hatten sich lediglich ein Haus gegönnt.
* Namen geändert