Sie gab sich als Magierin aus
Betrügerin «hext» Opfer 150'000 Euro weg

Eine Frau wollte ihren Besitz von einem Fluch reinigen lassen – stattdessen wurde sie ihr ganzes Vermögen los. Jetzt sucht die Polizei Neunkirchen mit einem Phantombild nach der betrügerischen Zauberin.
Publiziert: 23.01.2024 um 18:58 Uhr
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Mit diesem Phantombild sucht die Polizei derzeit nach einer Betrügerin.
Foto: Polizei Saarland

Zufällig lernen sich die beiden Frauen in einem Burger-Imbiss im Raum Neunkirchen (D) kennen. Eine der Frauen will ihrer neuen Freundin mit ihren angeblich übersinnlichen Fähigkeiten helfen: Sie erklärt der 41-jährigen Saarländerin, dass ihre Ersparnisse, all ihr Bargeld, Schmuck und andere Besitztümer «unrein» seien. Doch die Frau geht noch einen Schritt weiter: «Die Täterin behauptete, dass dadurch dem Opfer und auch ihrer Mutter schwere Krankheiten bis hin zum Tod drohen», so der ermittelnde Kriminalkommissar gegenüber der «Bild».

Die Betrügerin wirkt überzeugend: Die 41-Jährige ist völlig verängstigt. Kein Wunder also, dass sie auf das folgende Angebot der vermeintlichen Zauberin eingeht: Diese könne ihre Wertsachen vom Bann der schwarzen Magie reinigen. Dazu müsse die Frau ihr lediglich ihren gesamten Besitz anvertrauen – dann könne sie Geld und Gold in magischen Ritualen von allem Bösen befreien.

Polizei fahndet mit Phantombild nach Betrügerin

Innerhalb von zwei Monaten treffen sich die beiden Frauen in Neunkirchen, Saarbrücken, Kaiserslautern und Mannheim. Zu jeder Verabredung bringt die Saarländerin einen Teil ihres Eigentums mit: Geld, Schmuck, Goldbarren, Einkaufsgutscheine – und sogar ihr neuwertiges Handy, wie die Polizei Neunkirchen in einer Mitteilung schreibt.

«Die Täterin sicherte der Geschädigten zu, das Bargeld, den Schmuck etc. wieder zu reinigen und von der Magie zu befreien», berichtet der Ermittler der «Bild». In ihrer Angst vertraut die 41-Jährige ihrer neuen Bekanntschaft blind – mit einem bösen Nachspiel: «In der Folge erhielt die Geschädigte kein Bargeld oder Wertgegenstände zurück», sagt der Polizist. So war das Opfer im Handumdrehen um 150'000 Euro ärmer. 

Ihre rosarote Brille setzt die Saarländerin erst ab, als sie die Betrügerin nicht mehr erreicht. Sie erstattet sofort Anzeige und gibt eine Täterbeschreibung ab. «Die Frau ist am Boden zerstört, hat Existenzängste», so die Polizei. «Mit der Veröffentlichung des Phantombildes erhofft sich die Polizei Neunkirchen Hinweise, welche zur Identifizierung der Täterin führen.» (gs)

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